Das Bundesheer treibt seine Digitalisierung voran: Mit einer Investition von 72,8 Millionen Euro werden beim dänischen Hersteller Systematic mehr als 500 Softwarelizenzen für ein „taktisches Führungsinformationssystem” und mehr als 1.000 Softwarelizenzen für ein „Battlefield Management System” beschafft.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Die aktuelle Sicherheitslage in Europa und speziell die Lage in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) zeigen, dass europäische Streitkräfte zusammenarbeiten müssen. Durch die Einführung eines bewährten digitalen Systems, das schon in zahlreichen europäischen Ländern im Einsatz ist, kann man auch als neutraler Partner mit anderen Armeen reibungslos zusammenarbeiten.”

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Das „Battle Management System” ermöglicht es Soldaten, Daten per Knopfdruck vom Einsatzort am Gefechtsfeld an den Gefechtsstand seines übergeordneten Kommandos in Echtzeit zu übertragen. Dort werden die Daten verarbeitet und binnen kürzester Zeit Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dieses System ermöglicht auch ein verbessertes Situationsbewusstsein, wer sich wo in unmittelbarer Nähe befindet, wo sich Fahrzeuge befinden und unterstützt auch die so genannte Freund-Feind-Kennung.

Das „taktische Führungsinformationssystem” wiederum dient der Unterstützung des Führungs- und Planungsverfahrens von Kommandanten aller Ebenen und ihren Stäben in den Lagezentren.

„Diese Art der Digitalisierung des Österreichischen Bundesheeres bedarf eines Anbieters, der große Erfahrung auf diesem Gebiet hat”, wie es in einer aktuellen Aussendung des Bundesheeres heißt. „Die Firma Systematics, die den Zuschlag erhielt, hat weltweit mehr als 50 Armeen, darunter auch viele europäische Streitkräfte ausgestattet. Durch diesen Anbieter können einerseits die positiven Erfahrungen, andererseits auch die Fehler, die bei anderen Armeen gesammelt wurden, bei der Einführung in Österreich vermieden werden.”

©Militär Aktuell

In der Investitionssumme sind neben der Beschaffung der Softwarelizenzen auch die Kosten für Ausbildungen und Trainings für einen Zeitraum von fünf Jahren inkludiert.

Die beiden Software-Systeme werden in allen Waffengattungen des Österreichischen Bundesheeres implementiert, auch in den Milizbataillonen.

Zunächst sollen sie – wie das auch bereits Generalleutnant Bruno Hofbauer im Interview mit Militär Aktuell erklärte: „Wir machen ordentlich Tempo” – zu Beginn des Jahres 2025 an die Akademien und Schulen des Bundesheeres ausgeliefert werden, um einerseits die notwendigen Vorschriften überarbeiten zu können, andererseits sollen die neuen Systeme bereits in der Offiziersgrundausbildung eingesetzt werden.

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Quelle©Bundesheer/Trippolt