Geht es nach Admiral Samuel J. Paparo, dann erhält Nordkorea im Gegenzug für die Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 und Su-27. 

Während des renommierten „2024 Reagan National Defense Forum” sprach der höchstrangige US-Offizier für den Indo-Pazifik ausführlich über die sicherheitspolitische Lage in Asien, insbesondere über Nordkorea und dessen neue Partnerschaft mit Russland. Er erläuterte dabei, dass das bekannt gewordene Abkommen vorsieht, dass Russland Nordkorea „leistungsfähigere, aber dennoch veraltete Kampfflugzeuge der vierten Generation“ zur Verfügung stellt. Angaben zur genauen Stückzahl machte er nicht.

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Nordkorea dürfte allerdings mehr als nur Kampfflugzeuge fordern. Laut Admiral Paparo könnte Pjöngjang auch Interesse an fortschrittlicher Militärtechnologie haben, darunter ballistische Wiedereintrittskörper, moderne U-Boot-Systeme und verbesserte bodengebundene Luftverteidigungssysteme.

Nordkoreanische MiG-21-Kampfjets – Wonsan-Agency
Nordkoreanische MiG-21-Kampfjets.

Diese Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea spiegelt ähnliche Abkommen wider, die Moskau mit anderen Gegnern der USA im Austausch für deren Unterstützung im laufenden Krieg geschlossen hat, so Paparo. Er betonte außerdem, dass dieser Austausch Russlands wachsende Abhängigkeit von seinen Verbündeten verdeutliche, um den Krieg in der Ukraine trotz internationaler Sanktionen fortzusetzen.

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Nordkoreanische Luftwaffe ist in die Jahre gekommen

Offen bleibt einst weilen, ob die Flugzeuge in Folge erst neu gebaut oder von russischen Beständen auf Halde stammen würden. Paparo’s Angaben ohne weitere Detailangaben zu den genauen Versionen lässt auf bereits existierenden Gerät schließen. Aber für die offiziell als „Luftwaffe der koreanischen Volksarmee” (KPAAF) bekannte Teilstreitkraft ist alles ein Gewinn, sie gilt als der schwächste Arm des Militärs und stagniert seit Jahrzehnten.

©Militär Aktuell

Aktuell umfasst der Bestand der KPAAF zwar mehr als 400 Kampfflugzeuge, 80 leichte Bomber und mehr als 200 Transportflugzeuge. Die modernsten Maschinen sind allerdings frühe MiG-29A, noch geliefert gegen Ende der Sowjetzeit. Der Rest sind noch ältere russische und chinesische „Relikte”, wie MiG-21 und Su-25, bis hin zu chinesischen MiG-15, MiG-17, Il-28 und An-2. Viele dieser Maschinen gelten aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters als nicht einsatzfähig. Kim’s Piloten – es gibt auch Pilotinnen –  fliegen immer noch im jedes Manöver vorgebenden, strikten Regime von Leitoffizieren.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un begutachtet Flugzeug – ©Yonhap
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zeigte sich in der Vergangenheit stets sehr Interessent am Thema Kampfflugzeuge.

Kim Jong Un reiste 2019 erstmals seit Jahren ins Ausland, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin und hochrangige Militärs zu treffen. Einer der Höhepunkte seines Besuchs war die Besichtigung des Flugzeugwerks in Komsomolsk am Amur, wo Suchoi-Jets produziert werden, darunter die Su-27, Su-30, Su-35 sowie das Langzeitprojekt des Tarnkappenjägers Su-57.

Besonderes Interesse zeigte Kim – sichtbar und laut südkoreanischen Erkenntnissen – am Su-57. Ihm wurde ein Testflug des als „Flounder” bezeichneten Jets vorgeführt, und er inspizierte das Cockpit. Auch die Su-35 wurde ihm demonstriert.

Quelle©Yonhap