Nach der kürzlich erfolgten Zertifizierung der L-39NG-Schulungsversion durch tschechische Behörden gemäß EMAR-21-Norm für EU und NATO (Militär Aktuell berichtete) wurde nun mit den aerodynamischen Tests auch ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung der bewaffneten Version erreicht. Die Untersuchungen fanden im Windkanal des tschechischen Forschungszentrums für Luft- und Raumfahrt in Prag (VZLU) statt und konzentrierten sich auf die Fähigkeit des Flugzeugs, verschiedene Waffensysteme zu tragen.
„In Zusammenarbeit mit der VZLU haben wir die Datenerfassungsphase aus dem Windkanal abgeschlossen, bevor das Flugzeug auf die Light Attack-Version umgestellt wird und bevor die Flugtests im nächsten Jahr beginnen. Unser Ziel war es, die erwarteten Abweichungen der Aerodynamik, die sich von der Trainingsversion unterscheiden könnte, experimentell zu überprüfen”, sagte der Leiter des L-39NG-Programms, Vojtěch Labuda von Aero Vodochody. Für die Messanforderungen wurde ein Modell des Flugzeugs im Maßstab 1:6,6 in 3D gedruckt. Zuerst wurden mit dem Modell unter Verwendung einer internen Sechs-Komponenten-DMS-Waage Messungen ohne Pods durchgeführt, und dann wurde das Flugzeug mit verschiedenen Arten von Pods, Waffen, Klappeneinstellungen und verschiedenen Arten von Flügelenden gemessen. Alle Waffenmodelle wurden auch im 3D-Druck hergestellt.
Der L-39NG verfügt über insgesamt fünf Pods für eine Vielzahl von Waffen, beginnend mit einem Maschinengewehr Kaliber 12,7 Millimetern und Kanonen mit einem Kaliber von 20 Millimetern, Bomben bis zu 250 Kilogramm, ungelenkten Luft-Boden-Raketen oder Luft-Luft-Raketen. Die Integration der Laserführung von Waffen wird laut Aero Vodochody ebenfalls in Betracht gezogen. Neben statischen Messungen, die die Kräfte und Impulsstärken am Flugzeug bestimmen, wurden auch dynamische Messungen durchgeführt.
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