Leonardo hatte dazu in der Vergangenheit keine Stellungnahme abgeben wollen und entsprechende Berichte meist gut informierter britischer und italienischer Aerospace-Journalisten in diversen Branchenmedien als unzutreffend dementiert oder durch Partner verneinen lassen. Wie nun klar wurde, hat Nigeria allerdings 24 Stück M-346FA bestellt.
Die Bestätigung kam von dem nach den Wahlen vom 25. Februar an diesem Montag aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Muhammadu Buhari, in einer Art Bilanz seiner auch punkto Sicherheit eher durchwachsenen Amtszeit. Per Tweet hatte Buhari eine Grafik veröffentlicht, in welcher 24 Stück M-346FA als „already have been ordered” angeführt sind. Damit gibt es für die 2021 in Dubai präsentierte leichte Kampfflugzeugvariante FA (Fighter Attack) neben dem etwas obskuren Erstkunden Turkmenistan – auch dort war die Bestätigung von vier M-346FA- und zwei M-346FT (Fighter Trainer) dem Staatschef Berdimuhamedow (im Fliegeroverall) vorbehalten – nun offenbar eine gesicherte Zukunft.
Diese höchst offizielle Bestätigung per Infografik in den sozialen Medien mit Details über die Beschaffungen aller Teilstreitkräfte einschließlich der aktuellen und zukünftigen ORBAT (Order of Battle) sagt nichts anderes, als dass die nigerianische Luftwaffe (NAF) schließlich zwei Dutzend M-346FA-Flugzeuge erhalten wird, um zwei vollständige Staffeln als Ersatz für die gegen die Boko-Haram Islamisten abgenützten Alpha Jets auszurüsten. Italien selbst plant jene FA-Version bis dato nicht, sie ist aber für das hierzulande wiedererweckte Projekt „zweite Flotte” als Advanced Jet Trainer ein prominentes (G2G)Thema. Ob allerdings Turkmenistan oder Nigeria in der Zukunft für uns Partnerländer sein könnten, dazu ist wohl noch etwas an Vorstellungskraft angebracht.
Andererseits hat die NAF am 27. April die Commissioning-Zeremonie für die Einführung des leichten Turboprop-Kampfflugzeuges/Basic Trainers A-29 (EMB-314) Super Tucano abgehalten. Embraer hat ja auf der LAAD-Messe in Rio eine europäische NATO-Fertigung des mit rund 260 Stück an 16 Länder gelieferten COIN-Flugzeuges bekannt gegeben, fixiert dann am 24. April durch Staatschef Lula da Silva bei OGMA im portugiesischen Alverca. Militär Aktuell konnte – am Tag nach einer offiziellen österreichischen Delegation – auch dessen Fertigung in Brasilien ansehen und angeblich wurde das Muster unsererseits sogleich als – günstigere aber spätere -–Alternative zu einer PC-7Mk.1-Modernisierung registriert. Und was Neubeschaffungen betrifft, erhält man von Pilatus keine bewaffnungsfähigen leichten Trainer-Plattformen mehr.
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