Die „Mission Vorwärts” nimmt weiter Fahrt auf. Am Samstag übergab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im Rahmen des „Tags der Offenen Tür” in der Liechtenstein-Kaserne in Allentsteig neue hochmoderne Ausrüstung an die dort stationierten Soldaten des Aufklärungs- und Artilleriebataillons 4, das zur 4. Panzergrenadierbrigade gehört.
Ab sofort steht der Truppe damit ein Turmtrainingssystem für die Panzerhaubitze M109 zur Verfügung. Es handelt sich dabei um einen „rollenden Simulator”, der durch Umrüstung einer M109 Haubitze beim niederländischen Konzern Van Halteren Technologies entstanden ist. „Dieses System ist wirklich einzigartig”, unterstrich Ed Noorlander, der Technische Direktor des Unternehmens, der extra für die Übergabe nach Allentsteig gereist war. Die Besatzung im Kampfraum kann damit alle Handgriffe (Ziel erfassen, Geschütz laden, und vieles mehr) für den Einsatz völlig gefahrlos trainieren und zudem birgt dieses System auch eine enorme Kostenersparnis, da dadurch Übungen im scharfen Schuss reduziert werden können. Insgesamt erhält das Bundesheer zwei solcher Trainingsgeräte, die bei Bedarf jederzeit wieder zu gefechtsfähigen Haubitzen zurückgebaut werden können.
Das zweite neue Waffensystem, das Ministerin Tanner gemeinsam mit Brigadier Georg Kollmann (-> siehe Interview „Dann sind wir in Europa ganz vorne dabei”) von der Beschaffungs-Direktion des Verteidigungsministeriums offiziell übergab, ist das hochmoderne Sturmgewehr 77A1 MOD Nightfighter der österreichischen Waffenschmiede Steyr Arms (-> Tschechische RSBC-Gruppe übernimmt Steyr Arms). Durch seine spezielle Farblegierung ist diese Waffe für Infrarot-Nachtsichgeräte unsichtbar und verbessert damit die Nachtkampffähigkeit der Soldaten.
Bei der Übergabe verwies Tanner einmal mehr auf die vielen finanziellen Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte und betonte, wie wichtig es deshalb gerade jetzt sei, dass das Bundesheer im Rahmen der „Mission vorwärts” zeitgemäßes Gerät erhalte.
„Ich bin unseren Soldatinnen und Soldaten dankbar, die all ihre Aufträge immer erfüllt haben, obwohl wir Ihnen nicht das modernste Gerät in die Hand gegeben haben, weil wir geglaubt haben, der Frieden sei selbstverständlich. Das Österreichische Bundesheer und unsere Soldatinnen und Soldaten mit modernstem Gerät auszustatten, das ist unsere Aufgabe.”
Tanner unterstrich, dass das dafür in die Hand genommene Steuergeld „gut investiert” sei, damit die Soldaten für den Ernstfall, der hoffentlich nicht eintreten möge, bestmöglich trainieren können, und bedankte sich bei den Vertretern der Rüstungsindustrie für die gute Kooperation. Diese sei stets „auf Augenhöhe” erfolgt.
Nach Abschluss der offiziellen Übergabe ließ es sich die Ministerin nicht nehmen, noch Fachgespräche mit den Soldaten zu führen.
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