Von der Panzerfaust bis zum Pfefferspray: Der Virtual Reality Trainingssimulator HGXR von Hologate digitalisiert die Ausbildung von Militär und Polizei. Militär Aktuell hat Hologate auf der Enforce Tac 2025 besucht.

Bevor es ins Gefecht geht, müssen noch Sensoren, eine Weste und natürlich die VR-Brille drauf. Dann können bis zu acht Personen auf einer vorher definierten Fläche unterschiedliche Szenarien, wie etwa das taktische Vorgehen in Gebäuden, üben. Damit es möglichst realitätsnahe ist, müssen freilich die Waffen samt Wirkung ins System integriert werden.

„Wir bieten Kunden die individuelle Integration aller Lang- und Kurzwaffen”, erzählt Leif Arne Petersen, Geschäftsführer und Gründer von Hologate, einem Münchner Softwareunternehmen mit Entertainment-Vergangenheit. Dazu zählen auch alle polizeilichen Einsatzmittel, wie etwa Pfefferspray, Schlagstock oder Handschellen und Taser. Ebenso schultergestützte Wirkmittel wie die Panzerfaust von DND oder der Enforcer von MBDA können als Übungswaffen integriert werden.

Bundesheer: Air Ambulance Technology-Kits für AW169

Szenerien in der Schule und in Kriegsgebieten

In Sachen Szenerien hat der Kunde freie Wahl und kann wie in einem Baukastensystem nicht nur virtuelle Gegner, sondern auch Gegenstände und Fahrzeuge platzieren. „Bei der Umgebung reicht das Spektrum vom Zivilen, etwa kritischer Infrastruktur, Schulen oder Tankstellen, bis hin zu Kriegsgebieten”, skizziert Petersen.

Um die Trainingsergebnisse zu analysieren, lässt sich in das zuvor durchgespielte Szenario im Nachhinein eintauchen. Etwa um Schützenverhalten, oder die Bewegungen der Soldaten unter die Lupe zu nehmen.

Bundeswehr und Polizei als Kunden

Aktuell zählt Hologate die Bundeswehr zu seinen Kunden: Derzeit noch für Spezialkräfte, später auch für die Grundausbildung von Soldaten. Ebenso nutzt die Polizei einiger Bundesländer Deutschlands sowie zwölf Kantonspolizeien in der Schweiz die VR-Trainingslösung.

©Militär Aktuell

„Auf der Enforce Tac (-> Enforce Tac 2025 so groß wie noch nie) werden wir regelrecht von Interessenten überrannt”, so Petersen. Auch das Österreichische Bundesheer war schon am Stand zu Besuch. Petersen: „Wir hoffen, dass es in näherer Zukunft eine Zusammenarbeit gibt.”

Ende 2024 verkündete Hologate eine Zusammenarbeit mit Rheinmetall, um das Portfolio an VR-Trainings und -Simulationslösungen auszubauen. Konkret wird es um die Entwicklung eines VR-Fahrsimulators zur Ausbildung von Militärkraftfahrern gehen.

Quelle©Stefan Tesch