Vincorion hat vor wenigen Tagen auf der von CPM veranstalteten Anwendermesse Rüstung und Nutzung RÜNET in Koblenz seinen neuen Stromerzeuger PGM low emissions in der Ausführung mit 50 Kilowatt vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Vorserienmodell des neuen Aggregats für die Bundeswehr.

Mit dem neuen Stromerzeuger haben die Ingenieure von Vincorion laut einer aktuellen Aussendung des Unternehmens „ein Aggregat geschaffen, welches die hohen Anforderungen der Streitkräfte im mobilen Einsatz erfüllt und gleichzeitig mit einigen Alleinstellungsmerkmalen aufwartet: Dazu zählen taktische Vorteile durch größere Energieeffizienz und geringeren Kraftstoffverbrauch ebenso wie die Entlastung des Personals durch einfache Bedienung. Mit dieser Technologie kann der wachsende Energiebedarf moderner Streitkräfte gedeckt werden.”

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Taktische Vorteile durch geringen Verbrauch

Den 50-Kilowatt-Protoypen stellten Daniel Zeitler, Leiter Strategie und Produktmanagement, gemeinsam mit Martin Eisenschmid, Director Business Development and Sales, der Öffentlichkeit vor. „Die Höhepunkte dieses Aggregats für die Bundeswehr sind, dass es einen Verbundbetrieb als sogenanntes Modular Grid ermöglicht, aber auch die Abgasnachbehandlung für einen emissionsarmen Betrieb und die innovative Steuerung samt neuem Energiemanagement”, sagte Daniel Zeitler.

„Unser Team hat intensive Entwicklungsarbeit geleistet, um sicherzustellen, dass der Prototyp den hohen Anforderungen der Bundeswehr gerecht wird”, erklärte Martin Eisenschmid. Wie das Gerät mit seiner bedienerfreundlichen Technik jederzeit den Betriebszustand anzeigt, etwa über ein Display, demonstrierte er vor Ort.

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Das Ziel ist klar: Die Benutzer sollen so weit wie möglich beim Betrieb der Stromversorgung entlastet werden, wodurch Personal für andere Aufgaben frei wird. Ebenso wird der Schulungs- und Wartungsaufwand reduziert und die Geräte können schneller in Betrieb genommen werden. „Obwohl wir mit den Batteriespeichern eine völlig neue Technologie einführen, benötigt die Bedienung dank einer hochautomatisierten und einheitlichen Steuerung weniger Schulung und Fachkenntnis als früher”, so Zeitler. Solche Technik sei am Markt nicht ohne weiteres erhältlich, betont er, und speziell auf die Anforderungen der Streitkräfte im Einsatz abgestimmt. Dazu gehören zum Beispiel verminderte Geräuschemissionen – diese führen zu taktischen Vorteilen. Aber auch ein verbesserter Arbeits- und Umweltschutz wird so erreicht.

Daniel Zeitler (links) und Martin Eisenschmid – ©Vincorion
Daniel Zeitler (links) und Martin Eisenschmid stellen auf der RÜNET 2024 in Koblenz das Vorserienmodell vor.

Der Durchbruch: Die Emission-Downgrade-Technologie

Die Stromerzeuger können im Verbund laufen, gleich ob Geräte mit 50 oder 200 Kilowatt Leistung eingesetzt werden – und mit den modernen Batteriespeichern. Weiter ist die Koppelung an Systeme für erneuerbare Energien wie Photovoltaikmodule möglich. Schließlich kann das Aggregat an das Stromnetz angeschlossen werden – in diesem Fall würde gar kein Kraftstoff mehr verbraucht werden.

„Die Emission-Downgrade-Technologie war dabei ein entscheidender Durchbruch”, stellte Zeitler fest. Im Regelbetrieb werde der Dieselmotor mit der Klasse Stage V eingesetzt. Es gebe zusätzlich den „Emission Downgrade”-Betrieb, mit dem sämtliche NATO-Kraftstoffe verwendet werden können, auch solche, die verunreinigt sind. So wäre im Bündnisfall beispielsweise der Betrieb im Ausland möglich. Werden die Aggregate mit der Batteriespeichern gekoppelt, lässt sich die Energieeffizienz stark steigern. „Das spart Kraftstoff, was wiederum ein großer taktischer Vorteil ist”, erläuterte Zeitler. Last but not least: Die Aggregate bieten eine hohe Mobilität, da es standardisierte Transportschnittstellen mit ISO-Aufnahmen gibt. Im Fall des 50-Kilowatt-Aggregats ist das ein 10-Fuß-Container.

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Rückgrat der modernen mobilen Stromversorgung

Somit ist ein zentraler Vorteil des Prototyps seine Umweltfreundlichkeit. Durch den geringeren Verbrauch und die Koppelung mit Speichern stößt der Generator bis zu 30 Prozent weniger CO2 aus. „Dies unterstützt die Bundeswehr auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und zeigt, dass effiziente Energieversorgung und Umweltschutz Hand in Hand gehen können”, heißt es in der Aussendung.

Ob beim Einsatz in Europa oder außerhalb: Die Bundeswehr verlangt eine sichere Energieversorgung. Das Obsoleszenzmanagement, also der rechtzeitige Ersatz von Teilen während dem jahrelangen Betrieb, war neben dem Umweltschutz ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für Vincorion. Das Technologieunternehmen setzt auf eine hohe Wertschöpfungstiefe und garantiert auch die Integration von zukünftigen Schnittstellen. So wird im Stromerzeuger und Energiespeichermodul die gleiche Vincorion-Software mit eigenen Controllern eingesetzt – was bei Engpässen in der Lieferkette ein großer Vorteil sein kann.

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Quelle©Vincorion