Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der britische Premierminister Keir Starmer haben ein Kooperationsabkommen für den Kampfjet Eurofighter Typhoon unterzeichnet. Die Türkei erhält demnach für insgesamt 9,14 Milliarden Euro 20 neue Eurofighter sowie 24 weitere generalüberholte Maschinen.
Die getroffene Vereinbarung beinhaltet einen zehnjährigen Beschaffungsplan, ein konkreter Liefertermin für die Kampfflugzeuge wurde bislang nicht aber bekannt gegeben. Starmer sprach laut türkischen Medien zudem von einer Option, in Zukunft weitere Flugzeuge zu kaufen.

Laut dem türkischen Verteidigungsminister Yaşar Güler kommen die gebrauchten Maschinen je zur Hälfte aus Katar und aus dem Oman. Güler fügte hinzu, dass die Zahl noch steigen könnte und die aus Katar zu übernehmenden Flugzeuge bereits Anfang des kommenden Jahres eintreffen könnten. Die aus Oman stammenden Eurofighter sollen nach einer Modernisierung durch BAE Systems in Großbritannien an die Türkei geliefert werden.
Mit der Unterzeichnung des Vertrags beginnt sofort die Ausbildung und Einweisung türkischer Piloten.

Der Besuch des britischen Premierministers Keir Starmer in der Türkei wurde von drei Eurofightern der Royal Air Force (RAF) begleitet. Diese wurden im türkischen Luftraum von F-16-Kampfflugzeugen der türkischen Luftwaffe empfangen und eskortiert.
Nach Einschätzung türkischer Analysten soll der Eurofighter die drohende technologische Lücke zwischen den älteren F-16 und dem noch nicht serienreifen türkischen Kaan-Kampfjet schließen.
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In griechischen Medien ist mit Blick auf den Kampfjet-Deal von einem „völlig anti-griechischen Schachzug” die Rede. Das Hellas Journal schreibt: „Der Schritt des NATO-Verbündeten Großbritannien ist inakzeptabel.”
Auch israelische Medien sehen eine Veränderung im regionalen Kräfteverhältnis. Die Zeitung Maariv kommentierte: „Europa wendet sich zunehmend der Türkei zu, die über die zweitgrößte Armee der NATO und eine starke Drohnenindustrie verfügt. Damit soll die Ostflanke gestärkt und eine Phase der Stabilität nach dem Krieg in der Ukraine unterstützt werden. Dieses Abkommen wird die militärische Stärke der Türkei gegenüber Israel weiter erhöhen.”

Großbritannien und die Türkei vermeldeten erst vor wenigen Tagen auch bei einem anderen Flugzeugsystem einen Abschluss. Die beiden Länder fixierten den schon länger geplanten Verkauf ausgemusterter C-130J-Hercules-Transportflugzeuge der RAF an die türkische Luftwaffe. Im Rahmen der bilateralen Vereinbarung werden insgesamt zwölf Maschinen für Wartungs- und Modernisierungsarbeiten an eine private Firma und von dieser später an die türkische Luftwaffe übergeben.
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