Ärger beim oberösterreichischen Waffenhersteller Steyr Arms: Das erst im April von der tschechischen RSBC-Gruppe gekaufte Traditionshaus droht laut einem Bericht der Kronen Zeitung trotz voller Auftragsbücher mit einer Absiedelung aus Österreich. Fehlende Exportgenehmigungen stehen dem Geschäftserfolg im Weg, so die Kritik.
Dem Bericht zufolge können beispielsweise fertig produzierte Scharfschützengewehre nicht an Auftraggeber Oman ausgeliefert werden, weil der Exportantrag „monatelang liegen gelassen” wurde. Und das, obwohl das Unternehmen mit dem Land eine bereits 15-jährige Geschäftsbeziehung unterhält. Auch an die irakische Polizei kann Steyr Arms die bestellten Sturmgewehre und Pistolen wegen fehlender Exportgenehmigungen demnach nicht versenden. Und ähnliches galt und gilt der Krone zufolge auch noch für andere Länder.
Die Krone zitiert in ihrem Bericht einen Sprecher von Steyr Arms, der offen mit einem Abgang aus Österreich spekuliert: „Unsere Kunden sagen uns inzwischen ganz direkt: Entweder ihr liefert bald, oder wir kaufen in anderen EU-Ländern oder in Großbritannien oder den USA. Wir sehen große Marktchancen und rüsten das Unternehmen entsprechend. Wenn dies in Österreich nicht möglich ist, dann eben von einem anderen Standort aus.”
Das von der Krone mit der Kritik konfrontierte Außenministerium wollte in einer Stellungnahme von „liegen gebliebenen“ Anträgen nichts wissen: „Wir bearbeiten im Interesse der österreichischen Unternehmen sämtliche Geschäftsfälle selbstverständlich stets so rasch wie möglich.”
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