Die Ukraine treibt ihre Drohnenentwicklung mit Hochdruck voran – und setzt dabei verstärkt auf Steuerungssysteme über Glasfaser. Mittlerweile beherrschen elf heimische Unternehmen diese hochmoderne Technologie und liefern entsprechende Glasfaserdrohnen in Serie.

Wie Präsident Wolodymyr Selenskyj Montag Abend in seiner täglichen Ansprache mitteilte, wurden allein im ersten Quartal 2025 mehr als 20 neue Drohnenmodelle mit Glasfasersteuerungssystem von den ukrainischen Streitkräften zertifiziert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj_c_Wolodymyr Selenskyj
Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Die Produktionsvolumen für unbemannte Systeme für die ukrainischen Streitkräfte werden sichergestellt.”

Selenskyj betonte zudem die strategische Bedeutung dieser Entwicklung im Krieg gegen Russland (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) und ordnete an, die Verträge mit den beteiligten Firmen auf maximale Produktions- und Lieferkapazitäten auszurichten.

Drohnenpilotin – ©Brave1
Drohnenpilotin bei den Testflügen: Die Steuerung von FPV-Angriffsdrohnen ist längst keine Männerdomäne mehr.

Zuletzt hatte die Ukraine Erprobungen von FPV-Drohnen mit großer Reichweite und Glasfasersteuerung durchgeführt. Die Versuche durch den Verteidigungstechnologie-Cluster Brave1 wurden mit Unterstützung des stellvertretenden Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Ukraine, Brigadegeneral Andriy Lebedenko, sowie der Abteilung für Innovationsaktivitäten der Streitkräfte der Ukraine organisiert und fanden auf einem speziellen Übungsgelände statt.

Mehr als 15 UAV-Hersteller testeten ihre Entwicklungen, indem sie einen mehr als 20 Kilometer langen Hindernisparcours bewältigten und eine Annäherung an das Ziel simulierten. Dabei stellten ukrainische Entwickler Lösungen vor, mit denen Ziele in einer Entfernung von über 20 Kilometern getroffen werden können.

Für Reichweiten von 10 bis 15 Kilometern kommen 10-Zoll-Drohnenrahmen zum Einsatz, Reichweiten bis 20 Kilometer erfordern einen 15-Zoll-Drohnenrahmen.

Glasfaserkabel – ©Brave1
Das Glasfaserkabel macht FPV-Drohnen unsichtbar für die Funkaufklärung und unangreifbar für die elektronische Kriegsführung.

Dank der Glasfaserkommunikation können FPV-Drohnen Kampfeinsätze durchführen und sind dabei sowohl immun gegen Funkstörungen als auch mit den Mitteln der Funkaufklärung nicht zu orten. Die Drohnenpiloten erhalten hochwertige digitale Bildübertragungen und werden nicht durch den Funkhorizont eingeschränkt.

©Militär Aktuell

Die Veranstaltung umfasste außerdem Testläufe von sieben Herstellern bodengebundener Robotersysteme (UGV) mit Glasfasersteuerung.

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„Glasfasertechnik ist ein entscheidender Faktor in der Konfrontation zwischen Kommunikation und elektronischer Kriegsführung, da sie eine stabile Kommunikation ermöglicht, die von der elektromagnetischen Kampfführung nicht beeinträchtigt wird”, sagte Hauptmann Oleksandr Yabchanka, Leiter der Robotersysteme des Bataillons Da Vinci Wolves, der bei der Veranstaltung anwesend war.

Hauptmann Oleksandr Yabchanka – ©Brave1
Hauptmann Oleksandr Yabchanka: „Die nächsten Schritte bestehen darin, an der Verbreitung und Verbesserung unserer Glasfaserdrohnen sowie an Mitteln zur Abwehr feindlicher Glasfaserkabel zu arbeiten.“

Selenskyj gab auch bekannt, dass die ukrainischen Kapazitäten zur Herstellung bodengestützter Robotersysteme (UGV) ausgebaut werden. Auch bei den „Deep Strikes” gebe es eine positive Dynamik.

Selenskyj nannte zwar keine konkreten Zahlen, betonte jedoch, dass die Aussichten für dieses Jahr vielversprechend seien und die notwendigen Volumina für die ukrainischen Streitkräfte in diesem Jahr sichergestellt würden.

Quelle©Wolodymyr Selenskyj, Brave1