Die Defence Equipment & Support (DE&S) hat einen 157 Millionen Euro schweren Auftrag an Systems, Engineering and Assessment Ltd (SEA) erteilt, um die Schiffe der Royal Navy mit verbesserten Täuschkörpern auszustatten. Dadurch soll ein besserer und schnellerer Schutz gegen feindliche Bedrohungen, einschließlich moderner Anti-Schiffs-Raketen, gewährleistet werden. Die Fregatten des Typs 26 und 31 sowie die Zerstörer des Typs 45 werden dazu mit einem manövrierbaren Abwurfsystem für Gegenmaßnahmen ausgestattet.
Das System gilt als Fortschritt in der Täuschkörper-Werfertechnologie im Vergleich zu herkömmlichen fest installierten Lösungen, da durch die Beweglichkeit des Systems die Notwendigkeit entfällt, das Schiff zu manövrieren, um eine präzise und rechtzeitige Reaktion auf Bedrohungen durch Anti-Schiffs-Raketen zu ermöglichen. Das System verfügt über eine offene Architektur, wodurch Aufrüstung und Integration künftiger Gegenmaßnahmen vereinfacht wird. Der Auftrag an SEA wurde vom Team Maritime Combat Systems bei DE&S erteilt und umfasst die Entwicklung, Herstellung und Integration der Werfersysteme.
Rebecca Fullerton, EWCM-Projektleiterin bei DE&S, sagte: „Dieser Vertrag wird eine verbesserte Wirkung gegen neue Anti-Schiffs-Raketen-Bedrohungen ermöglichen und mit dem MEWSIC-Programm verknüpft werden, um letztendlich eine moderne Erkennungs- und Reaktionsfähigkeit zum Schutz der aktuellen RN-Zerstörer und der neuen Fregatten T26 und T31 zu liefern.”
Der Auftrag erfolgte im Rahmen des Maritime Electronic Warfare Programme (MEWP). Die neuen Systeme sollen den derzeit in Betrieb befindlichen Decoy Launcher (DLH) ersetzen. Der Decoy Launcher wird aber in das Kommando- und Kontrollsystem integriert, das im Rahmen des MEWSIC-Projekts geliefert wird, und erweitert so die Möglichkeiten der Bedrohungsbekämpfungsmöglichkeiten für aufgerüstete Schiffe. Insgesamt werden 38 Abschussgeräte auf 19 Schiffen installiert, wobei auch weitere Systeme zur Unterstützung von Integrations-, Test- und Trainingsaktivitäten an Land beschafft werden.
„Das Wissen und die maritime Kompetenz unseres Teams in Großbritannien haben unsere langjährige Partnerschaft mit der Royal Navy ermöglicht, und wir freuen uns, dass wir damit die Verteidigungsfähigkeit des Vereinigten Königreichs gegen moderne und komplexe Bedrohungen der Marine unterstützen können,” sagte Richard Flitton, geschäftsführender Direktor von SEA.