Vom 31. März bis 11. April erprobte das Bundesamt für Rüstung Armasuisse in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee das mobile TRML-4D-Radar von Hensoldt für das neue System zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite.
Die Eigenschaften des Radars wurden in der spezifischen Schweizer Topografie getestet, und es wurden verschiedene Abklärungen zur Frequenzverträglichkeit mit zivilen Systemen wie dem Wetterradar durchgeführt. Die Erprobung fand wechselnd auf dem bundeseigenen „Homberg” sowie auf dem Gelände des Flugplatzes Emmen statt.
Bei den Erprobungen fanden Flüge mit den Luftfahrzeugen PC-12, PC-7, F/A-18 und Helikoptern statt – mehrheitlich in deren angestammten Trainingsräumen. Die Luftfahrzeuge flogen verschiedene Szenarien, um die Detektionsleistung, die Detektionsreichweite und die Klassifikationsleistung des Radars zu testen. Weiter diente ein Radarzielsimulator dazu, Ziele mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und verschiedenen, anspruchsvollen Radarquerschnitten zu simulieren.

In der Schweiz soll das Projekt bodengestützte Luftverteidigung (Bodluv) zur Wahrung der Lufthoheit und der Luftverteidigung sowie zum Schutz vor Angriffen mit Fernwaffen beitragen. Das System bodengestützte Luftverteidigung mittlerer Reichweite (Bodluv MR) stärkt dabei die Wirkung im unteren, mittleren und teilweise oberen Luftraum auf mittlere Distanzen.
Armasuisse beabsichtigt, für Bodluv MR vier oder fünf Systeme Iris-T SLM des deutschen Herstellers Diehl Defence zu beschaffen. Für Bodluv MR wurde im Rüstungsprogramm 2024 ein Verpflichtungskredit von 714 Millionen Euro bewilligt. Die Verhandlungen mit dem Hersteller befinden sich in einer fortgeschrittenen Phase. Die Vertragsunterzeichnung findet voraussichtlich im dritten Quartal 2025 statt. Die Beschaffung soll im Rahmen einer Programmvereinbarung der European Sky Shield Initiative (-> Schweiz tritt der European Sky Shield Initiative bei) erfolgen.
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