Wir sprachen mit dem Präsidenten des Internationalen Schützenbundes (ISB) und gleichzeitigem Veranstalter der GunCon Rüdiger Gruber über die neue Messe für Sportschützen in Österreich. Dabei gab er uns auch Einblicke in die fachliche und juristische Arbeit des Dachverbandes.

Rüdiger, was erwartet die Besucher bei der GunCon Messe (-> Die GunCon 2025 im Rückblick)?
Die Besucher der GunCon finden bei uns alles, was mit Schießsport und Behördenausrüstung, Waffen, Munition, Zubehör, Ausrüstung zu tun hat. Wir haben hier ein sehr breit gefächertes Angebot von Interessensvertretungen, Herstellern, Produzenten, Großhändlern, aber auch aus dem Einzelhandel.

Was war die Motivation, die GunCon zu verwirklichen?
Die Motivation entstand vor ein paar Jahren, da es in Österreich bis dahin so gut wie keine einzige Messe für Sportschützen gab. Die Jagdmessen wurden vor ein paar Jahren sehr reduziert, und hatten, wie der Name schon sagt, die Jagd als Thema aber nicht das Sportschießen. Das heißt, für das große Feld der Sportschützen gab es keine Messe und damit keine Möglichkeit, sich als Sportschütze vor Ort zu informieren und sich auch direkt mit den Herstellern, Produzenten und Händlern auszutauschen. Daher entschieden wir uns als ISB, dem Dachverband und der Interessensvertretung für die legalen Waffenbesitzer, wie Sportschützen oder auch Dienstwaffenträger, eine Lösung anzubieten.

Ballistik der Handfeuerwaffen: Seminar der CCG in Wien

Wird es die GunCon auch 2026 wieder geben?
Die GunCon wird im nächsten Jahr wieder am ersten Oktoberwochenende stattfinden, also am 3. und 4. Oktober 2026. Die meisten Händler, die im ersten Jahr da waren, waren diesmal auch wieder vor Ort. Auch im dritten Jahr werden wir wieder mit ihnen und weiteren Anbietern rechnen, da die Rückmeldungen sehr gut waren und die Messe kontinuierlich weiterwächst.

Der ISB ist nicht nur Veranstalter der GunCon, sondern auch ein aktiver Dachverband. Legale Waffenbesitzer haben immer wieder Verschärfungen zu kämpfen. Welche Rolle nimmt da der ISB ein?
Wir waren in den letzten drei Monaten fast Tag und Nacht mit Verhandlungen mit Vertretern der Politik, mit dem Innenministerium und Juristen beschäftigt. Wir treffen bei den Expertengruppen auf Personen, die sehr viel Kompetenz und Ahnung von der Materie haben. Letztlich ist jedoch vieles eine Entscheidung der Politik und nicht der Fachleute. Man kann es nur immer wieder betonen: Das Waffengesetz, so wie es früher schon bestand, war mehr als ausreichend. Gefährlichen Personen konnte schon zuvor der Zugang zu Waffen verwehrt werden. Wenn Personen, wie im aktuellen Anlassfall in Graz einen Terroranschlag verüben wollen – dies war ein Terroranschlag, denn er war lange geplant und der Täter hat sich Waffen dazu besorgt und Rohrbomben gebaut –, dann werden sie immer Wege finden. Böse Menschen werden für böse Taten immer Mittel finden, egal welches.

Quelle©Militär Aktuell/Bendl