Rheinmetall und die Ukraine haben vor wenigen Tagen während der „Ukraine Recovery Conference” in Berlin ein Memorandum of Understanding (MoU) zum Ausbau ihrer strategischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Vereinbarung zielt darauf ab, weitere Bereiche für eine vertiefte Kooperation zwischen der ukrainischen Verteidigungsindustrie und dem deutschen Technologiekonzern zu identifizieren und zu entwickeln.

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Im Rahmen der Zusammenarbeit soll neben möglichen Direktlieferungen durch Rheinmetall auch die (Re-)Industrialisierung von nationalem Fertigungs-Know-how einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Verteidigungsfähigkeit der Ukraine bilden. Bereits im Februar hatten die beiden Partner erklärt, künftig in einem „Ukrainischen Kompetenzzentrum für Munition” eine sechsstellige Anzahl an 155-Millimeter-Geschossen – inklusive entsprechender Treibladungen – pro Jahr fertigen zu wollen (-> Rheinmetall will in der Ukraine Munition produzieren).

„Wir wollen der Ukraine noch in diesem Jahr erste lynx-schützenpanzer übergeben.“

Rheinmetall-Chef Armin Papperger

Darauf ging Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, in seinem Statement ein: „Mit dieser Vereinbarung bekräftigen wir unsere Absicht zur Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren und schaffen einen entsprechenden Rahmen. Konkret sind wir bereits in Gesprächen zur Gründung eines Joint Ventures zur Herstellung von Artilleriemunition in der Ukraine. Zudem wollen wir dem Land noch in diesem Jahr erste Lynx-Schützenpanzer übergeben (-> Rheinmetall: Ab 2024 Panzerbau in der Ukraine) und zeitnah in die Fertigung dieser Systeme in der Ukraine einsteigen.”

F-35-Solo-Display bei der „Airpower 2024”

Bestandteil eines noch zu schließenden Rahmenvertrags zur Lieferung von mehreren hundert Gefechtsfahrzeugen vom Typ Lynx an die Ukraine wären auch Ausbildungs- sowie Wartungs- und Instandsetzungsleistungen, wie das Unternehmen mitteilte.

Oleksandr Kamyschin, Minister für strategische Industrien der Ukraine, sagte: „Die ukrainische Rüstungsindustrie war jahrzehntelang im Niedergang begriffen. Aber heute lebt sie wieder auf und leistet einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ukraine – auch dank Partnern wie Rheinmetall. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung Rheinmetalls und das Vertrauen in die ukrainische Rüstungsindustrie.”

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Quelle©Rheinmetall AG