Vom 12. bis zum 15. September findet in London die DSEI 2023 statt. Unter dem Motto „Move – Sense – Strike” präsentiert Rheinmetall auf der Wehrtechnik-Fachmesse einen Teil seiner Produkte, Systeme und Aktivitäten für die digitalisierten Gefechtsfelder der Zukunft.
Rheinmetall zeigt auf der diesjährigen Ausgabe unter anderem den Boxer MIV, das Challenger 3 Upgrade Programme, die Luftlande-Fahrzeugplattform Caracal, den Lynx KF41, das Konzept für eine neue Area Defense Weapon, die Ragnarök Mörser-Waffenstation 120 Millimeter, eine aktuelle Auswahl seiner unbemannten Systeme und Robotiklösungen, Loitering Munition, einen HX 8×8 mit Automated Load Handling System, diverse Flugabwehr-Lösungen, sowie Lösungen für Schutz und die Digitalisierung des Gefechtsfeldes.
Boxer MIV
Rheinmetall und das Joint Venture Rheinmetall BAE Systems Land informieren zum aktuellen Sachstand ihrer Anteile am Mechanized Infantry Vehicle (MIV) Project der British Army. Weiterhin sind am Rheinmetall-Stand der Boxer in der Variante Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) zu sehen. Zudem ist ein Missionsmodul mit dem Flugabwehrsystem Skyranger ausgestellt. Auf dem Stand der British Army ist zudem der Boxer in Konfiguration Führungsfahrzeug (C2) vorhanden. Diese Version wurde in Großbritannien entwickelt.
Challenger 3 Upgrade Programme
Rheinmetall hat im Frühjahr die Schießversuche mit der 120-Millimeter-Glattrohrkanone L55A1 auf dem kampfwertgesteigerten Kampfpanzer Challenger 3 erfolgreich abgeschlossen. Hierzu und zu weiteren Neuigkeiten informieren Rheinmetall und RBSL in London.
Luftlande-Fahrzeugplattform Caracal
Gemeinsam mit Mercedes-Benz und ACS Armoured Car Systems (-> hier geht es zu unserem Interview mit ACS-Geschäftsführer Sebastian Schaubeck) bietet Rheinmetall die hochmobile 4×4-Fahrzeugfamilie Caracal für leichte Kräfte wie Luftlande- oder Spezialeinsatzverbände an. Der Caracal ist durch die Streitkräfte Deutschlands und der Niederlande als neue Luftlandefahrzeugfamilie ausgewählt worden – eines der größten Beschaffungsprojekte seiner Art.
Lynx KF41
Rheinmetalls neuer Schützenpanzer wird mit der Hauptwaffe MK30-2/ABM und der Waffenstation Main Sensor Slaved Armament (MSSA) präsentiert. Im Oktober 2022 hat Rheinmetall den ersten von insgesamt 209 Schützenpanzern Lynx an die ungarischen Streitkräfte übergeben. Im August dieses Jahres beauftragte schließlich die US Army die American Rheinmetall als Teil eines Industrieteams – „Team Lynx” – mit den Phasen 3 und 4 des Großvorhabens Optionally Manned Fighting Vehicle (OMFV). Zugleich läuft das Projekt nun unter der Bezeichnung XM30 Mechanized Infantry Combat Vehicle program.
Area Defense Weapon
Rheinmetall entwickelt derzeit eine neue Top-Attack-Flächenverteidigungswaffe zur Erhöhung der Sperrfähigkeit. Dieses Konzept wird erstmals auf der DSEI vorgestellt.
Ragnarök Mörser-Waffenstation 120 Millimeter
Ragnarök ist ein vielseitiges 120-Millimeter-Mörsersystem. Es kann in Rad- und Kettenfahrzeuge integriert werden. Auf der DSEI 2023 wird eine auf einem Anhänger montierte Version zu sehen sein.
Unbemannte Systeme und Robotik
Erstmals im Vereinigten Königreich präsentiert Rheinmetall das unbemannte Fluggerät Luna NG (Next Generation) als neuste Entwicklung zur unbemannten, luftgestützten Aufklärung, Klassifizierung und Erkennung von Objekten in Echtzeit. Darüber hinaus wird Rheinmetall die Luna NG in der Version als Rheinmetall Combat Drone vorstellen, ebenso das VTOL-Kit, durch das die Drohne vertikal starten und landen kann. Die Aufklärungsdrohne Luna NG wird bis Ende des Jahres an die ukrainischen Streitkräfte geliefert und ist als das neue taktische Aufklärungssystem Husar der Bundeswehr vorgesehen.
Rheinmetall zeigt weiterhin, wie verschiedene integrierte unbemannte luftgestützte Aufklärungssysteme die Sensorik von Fahrzeugplattformen verstärken und das Lagebewusstsein („situational awareness”) verbessern können. So wird auf der DSEI ein Robotik-Fahrzeug Mission Master SP gezeigt, welches als Trägerfahrzeug für die gemeinsam mit Quaze Technologies entwickelte drahtlose Ladetechnik für unbemannte Systeme konfiguriert ist. Der größere Mission Master XT wird in einer Version zur Drohnenabwehr vorgestellt. Mission Pods für Gefechtsfahrzeuge zum Einsatz kleiner UAV zur Aufklärung und Wirkung gehören ebenfalls zum Portfolio. Die Produktpalette des Konzerns umfasst auch Missionspods für den Einsatz kleiner UAVs von Kampffahrzeugen aus für Aufklärungs- und Zielbekämpfungsmissionen. Ebenso präsentiert wird das Joint Fire Surveillance Reconnaissance (JFSR)-System VINGTAQS II. Es wird auf einem Boxer Missionsmodul dargestellt.
Loitering Munition
Luftgestützte Präzisions-Abrufmunition verbindet die Eigenschaften von Drohnen und Lenkflugkörpern. Sie erhöht die Fähigkeit selbst kleinerer Einheiten zur Aufklärung über dem Zielgebiet sowie zur abstandsaktiven und präzisen Bekämpfung von Zielen. Rheinmetall und sein Partner UVision haben eine Kooperation vereinbart, um UVisions Loitering Munition-Familie Hero in Europa zu vermarkten. Auf der DSEI zeigen beide Unternehmen unterschiedliche Hero LM-Systeme.
HX-Fahrzeugfamilie
Die HX-Fahrzeugfamilie von Rheinmetall MAN Military Vehicles zeichnet sich durch große Mobilität, Vielseitigkeit und ein hohes, optional verfügbares Schutzniveau aus. Das ermöglicht ein flexibles Einsatzspektrum. Auf der DSEI 2023 ist ein HX 8×8 mit Automated Load Handling System (ALHS) ausgestellt. Auf dem Flatrack des Trucks ist die Flugabwehrkanone 35-Millimeter Revolver Gun MK3 verlastet.
Flugabwehr
Hochmobile, modulare und skalierbare bodengebundene Flugabwehrsysteme gewinnen mit der Rückbesinnung der NATO-Streitkräfte auf Landes- und Bündnisverteidigung vermehrt an Bedeutung. Neben der 35-Millimeter-Revolver Gun Mk3 zeigt Rheinmetall auf der DSEI auch ein Boxer-Missionsmodul für einen Flugabwehr-Radpanzer 8×8 Boxer mit dem Skyranger 35-Turm.
Schutz
Rheinmetalls Kompetenz bei Schutztechnologien reicht von individuellen passiven ballistischen Lösungen bis hin zu hochmodernen abstandsaktiven Schutzsystemen. Hierzu ist auf der DSEI auch das StrikeShield-Modul zu sehen. Dabei handelt es sich um ein integrierbares Hybridmodul für Fahrzeuge, welches aktive und passive Schutztechnologie kombiniert.
Digitalisiertes Gefechtsfeld
Als Systemintegrator verfügt Rheinmetall über alle Kompetenzen, um die unterschiedlichen Entitäten auf dem digitalisierten Gefechtsfeld der Zukunft zu vernetzen. Wie sich die „Nebel des Krieges” lichten lassen, zeigt Rheinmetall auf der DSEI anhand des Zusammenspiels von Sensoren, Effektoren sowie moderner Mensch-Maschine-Schnittstellen. Ebenso stellt Rheinmetall die aktuellen Konfigurationen des Soldatensystems Gladius 2.0 und dessen Vernetzung mit bemannten und unbemannten Fahrzeugen und Subsystemen vor.
Hier geht es zu weiteren Berichten rund um Rheinmetall.
