Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall hat von der Bundeswehr einen Rahmenvertrag erhalten, der die Lieferung von 155-Millimeter-Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Miliarden Euro umfasst. Der Vertrag wurde bereits am 20. Juni von Annette Lehnigk-Emden, der Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), und Vertretern Rheinmetalls in Koblenz am Sitz des Amtes unterzeichnet. Es handelt sich dabei um den größten Auftrag in der Firmengeschichte Rheinmetalls.

Dabei wurde ein bereits bestehender Rahmenvertrag in erheblichem Umfang erweitert. Die Bestellung dient vor allem der Aufstockung der bei der Bundeswehr und ihren Verbündeten vorhandenen Lagerbestände sowie auch der Unterstützung der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen Russland (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg). Der Beginn der Lieferungen soll ab Anfang des nächsten Jahres erfolgen, Abnehmerin wird in erster Linie die Bundesrepublik Deutschland sein, die einen Teil der Lieferungen der Ukraine zur Verfügung stellen wird. Zudem partizipieren auch die Partnerländer Niederlande, Estland und Dänemark an der Bestellung.

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Gleichzeitig unter Vertrag genommen wurde ein initialer Abruf aus dem Rahmen­vertrag, der die Auslastung des in Deutschland am Standort Unterlüß neu entstehenden Werkes (-> Rheinmetall baut neues Munitionswerk) im Hochlauf gewährleistet. Dieser Auftrag umfasst ebenfalls Geschosse des Kalibers 155 Millimeter in unterschiedlichen Ausführungen mit einem Auftragswert von rund 880 Millionen Euro. Auch hier soll die Auslieferung bereits im Jahr 2025 beginnen. Weitere erhöhte Abrufe werden seitens des Unternehmens auch in den kommenden Jahren erwartet.

„Wir freuen uns über den größten Auftrag unserer jüngeren Firmengeschichte. Wir sind dankbar für das große Vertrauen, das sich in dieser langfristigen Beauftragung im Rahmen der Sicherheitsvorsorge der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten ausdrückt”, sagte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. Er fügte hinzu: „Die Bundesregierung hält Wort. Dieser Rahmenvertrag sichert die erforderliche Auslastung des neuen Werks, das wir an unserem Standort Unterlüß in Niedersachsen zur Munitionsversorgung unserer Streitkräfte entstehen lassen. Der Bundeskanzler hatte uns dies bei seinem Besuch anlässlich des feierlichen Spatenstichs am 12. Februar zugesichert.”

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Rheinmetall wird im niedersächsischen Unterlüß die komplette Wertschöpfungskette für Artillerie­munition entstehen lassen, um den „Full Shot” aus einer Hand bieten zu können: das Geschoss, den Zünder, die Sprengladung sowie die Treibladung, die das Geschoss beim Abschuss aus dem Rohr treibt. Vor Ort wird eine jährliche Kapazität von 100.000 Geschossen ab dem zweiten Jahr der Produktion erreicht, später soll die Kapazität sogar auf 200.000 Geschosse pro Jahr ansteigen.

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Quelle©Rheinmetall AG