Mit dem Traveller Set Forest stellt Amazonas ein Rundumpaket für Waldbesucher zur Verfügung, die bei ihren Entdeckungstouren wenig bemerkbar sein wollen. Das mussten wir uns im großen Ranger Magazin-Test von Militär Aktuell genauer anschauen.
Alles ist dabei: Hängematte, Tarp, Aluheringe, Abspannseile und Baumschoner. Weil Amazonas aber Ultra-Light-Produkte machen, fällt die Menge an Zubehör aber fast gar nicht ins Gewicht. Die Hängematte wiegt um die 500 Gramm, das Tarp ist mit seinen 650 Gramm nur geringfügig schwerer, kommt aber zusätzlich mit vier leichtgewichtigen Heringen, zwei praktischen Verstellkarabinern und genügend Schnur zum Abspannen.
Die Adventure Rope wiegt überhaupt nur 90 Gramm. Mit stufenloser Längenverstellung und Baumschonern ergänzt, heben die zwei Schnüre die Hängematte auf die richtige Höhe. Tau und Regenwasser wird über zwei Schnüre abgeleitet.
Leichtgewichtig ja, aber auch solide? Auch da wurde mitgedacht: Die Hängematte trägt 200 Kilo, die Abspannschnüre halten 150 Kilo. Beim Testen mal am Ast hängengeblieben, konnten wir keine Löcher an der Matte feststellen.
Als Bonus gibt es auf Matte und Tarp ein Blattmuster, das im Herbst- und dunklem Nadelwald zu Hause ist, sich aber generell in der freien Natur dezent zurückhält. Dank federleichten Spreizstäben und bereits durch das Netz gezogener Abspannschnur hat man unterm Moskitonetz viel Innenraum. Taschen innen und außen, sowie der Zweiwegereißverschluss sind praktische Ergänzungen. Am Tarp wiederum fallen besonders positiv die kleinen Ecktaschen zum Verstauen der Abspannschnüre auf.
An sechs Punkten abgespannt wird es auch seitlichen Regen aushalten, wobei dann die Montagehöhe und Ausrichtung ausschlaggebend ist, ob man auch ganz sicher trocken bleibt. Lang genug ist das Tarp jedenfalls und die Wassersäule von 3.000 Millimeter ist bei einem so geringen Eigengewicht ein schlüssiger Kompromiss.
Wenn man es überhaupt als Kritik bezeichnen will, dann die kleine Lernkurve, die wir im Test beim Abspannsystem der Hängematte bewältigen mussten. Wann welche Schnur am Kabelkanal zu halten ist, ließ sich von uns – die wir eher Kletterknoten gewöhnt sind – nicht auf Anhieb erkennen. Auch das Zusammenpacken in die – teils aber sogar belüfteten – Packsäcke braucht System.
Dann kam aber auch die Erkenntnis: Dieses Set spielt sowohl bei längeren Touren, bei denen jedes Gramm im Rucksack zählt, ebenso wie bei spontanen Kurzausflügen in den heimischen Wald, bei dem nur kleines Gepäck erlaubt ist, seine Stärken aus – ganz im Sinne des Erfinders (-> Interview mit Amazonas-Firmengründer Matthias Saul). Ein rundum schlüssiges Konzept, das Lust auf mehr leichtgewichtige Touren macht.
Dieser Testbericht erschien erstmals im Ranger Magazin #1 (hier als hier als E-Paper, Printausgabe oder mit Militär Aktuell im Jahresabo erhältlich), als Beiheft ausgeliefert mit Militär Aktuell 2/24 (hier als E-Paper erhältlich).
