Im Rahmen eines Staatsbesuches des französischen Verteidigungsministers Sébastien Lecornu kam es vor wenigen Tagen in Norwegen zu einer Unterzeichnung einer Absichtserklärung über eine engere Verteidigungszusammenarbeit zwischen Norwegen und Frankreich. „Frankreich ist ein wichtiger Verbündeter. Wir wollen die verteidigungs- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Frankreich ausbauen und stärken”, so Norwegens Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram.

Der Staatsbesuch begann mit einer Zeremonie der Königsgarde auf der Festung Akershus, gefolgt von Gesprächen zwischen den beiden Verteidigungsministern und anschließenden Treffen mit der norwegischen und französischen Verteidigungsindustrie. Gram meinte weiter: „Frankreich ist einer unserer verbündeten Partner, der in unseren Nachbarregionen am meisten übt und trainiert. Das Land spielt auch eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) und bei der Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten der NATO. Unsere gemeinsamen Interessen sind vielfältig und breit gefächert, und wir haben ein starkes gegenseitiges Interesse am weiteren Ausbau unserer Zusammenarbeit.”

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Gemeinsames Verständnis und Interessen im hohen Norden

Die von den Ministern unterzeichnete Absichtserklärung stellt einen weiteren Schritt in der Stärkung der Verteidigungszusammenarbeit zwischen Norwegen und Frankreich dar. Die Länder betonen stets ihr gemeinsames strategisches Verständnis der globalen Sicherheitsbedrohungen und die Bedeutung der Aufrechterhaltung des Situationsbewusstseins und der Präsenz im hohen Norden. Die Vereinbarung ebnet auch den Weg für eine verstärkte Zusammenarbeit bei Übungen und Schulungen in Norwegen.

Die beiden Länder werden zudem ihre Zusammenarbeit bei hybriden Bedrohungen verstärken, insbesondere wenn es um den Schutz kritischer Infrastrukturen wie Unterseekabel und Energieversorgungsleitungen geht. „Ich glaube, dass dieser Besuch und die Absichtserklärung der Beginn einer noch engeren Zusammenarbeit mit Frankreich in verschiedenen Bereichen ist, wie zum Beispiel bei der Meeresüberwachung im Norden und bei gemeinsamen Übungen”, betonte der norwegische Verteidigungsminister Gram.

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Dialog über engere industrielle Zusammenarbeit

Im Mittelpunkt des Besuchs standen auch Gespräche über eine verstärkte Zusammenarbeit bei Verteidigungsgütern. Lecornu erhielt eine Einführung in die Unterwasserdrohne Hugin von Kongsberg. Sowohl Norwegen als auch Frankreich werden künftig in großem Umfang in Verteidigungsgüter investieren. Frankreich ist etwa auch eines der Länder, die sich um die Lieferung von Fregatten für die norwegische Marine bewerben.

Quelle©MoD Norway