Die niederländischen Streitkräfte können künftig auf eine vollständig ausgestattete, mobile Sanitätseinrichtung zurückgreifen, die bei Bedarf rasch verfügbar ist. Diese sogenannte Casualty Staging Unit (CSU) dient zur medizinischen Erstversorgung und Stabilisierung von bis zu 50 verwundeten Soldaten in einem Einsatzgebiet, bis deren Rücktransport organisiert werden kann.

Die entsprechende Vereinbarung wurde vor wenigen Tagen in Utrecht zwischen dem Verteidigungsministerium und dem medizinischen Anbieter Hospitainer–GM Center unterzeichnet.

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Während die niederländischen Streitkräfte bis etwa 2030 über eine eigene, vollständig integrierte medizinische Einrichtung verfügen sollen, sei laut Generalleutnant Jan-Willem Maas, Kommandant des Verteidigungsunterstützungskommandos, Warten keine Option: „Die Welt verändert sich schneller als unsere Vergabe- und Auswahlverfahren”, so Maas.

Kapazität als Dienstleistung

Die gemeinsam mit der niederländischen Industrie entwickelte CSU stellt daher eine notwendige Übergangslösung dar. Sie erhöht die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte erheblich. Maas betont: „Nicht alles muss uns selbst gehören – entscheidend ist, dass es funktioniert, wenn wir es brauchen.”

Dieses Denken markiert laut Maas einen grundlegenden Wandel: weg vom ausschließlichen Eigenbetrieb hin zu „Kapazität als Service”, also Ressourcen, die flexibel und bedarfsgerecht abgerufen werden können.

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Militärisch-zivile Zusammenarbeit

Das Projekt stärkt zugleich die zivile-militärische Kooperation. Denn die CSU kann in angepasster Form auch bei nationalen Katastrophen oder Krisenlagen eingesetzt werden – ein klassisches Beispiel für das Prinzip „Dual Use”.

„Wir investieren gezielt in Fähigkeiten, die wir unbedingt selbst beherrschen müssen”, so Maas weiter. „Aber wir tun das smarter – mit Partnern, die bereit sind, gemeinsam mit uns zu wachsen.”

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Quelle©Mediacentrum Defensie