Die Niederlande haben sich bei der Nachfolge ihrer U-Boote der Walrus-Klasse (Projekt „Replacement Netherlands Submarine Capability”) für modifizierte Barracuda-Boote der Naval Group und von Kooperationspartner Royal IHC entschieden. Diese Entscheidung verkündete Verteidigungs-Staatssekretär Christophe van der Maat vor wenigen Tagen im Marinestützpunkt Den Helder. Bis zu einem Vertragsabschluss müssten allerdings noch einige Details geklärt werden.

Die Entscheidung verpflichtet die Gruppe zur Umsetzung einer umfassenden strategischen Partnerschaft mit den Niederlanden, die darauf abzielt, den U-Boot-Dienst der Königlichen Niederländischen Marine zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Verteidigungsministerium, der Industrie und den F&E-Partnern zu intensivieren, wie es in einer aktuellen Aussendung der Naval Group heißt.

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So sollen die neuen Boote aussehen – die Niederlande wollen vier Stück beschaffen.

„Wir fühlen uns sehr geehrt, von den Niederlanden nach einem harten Wettbewerb ausgewählt worden zu sein und an diesem Projekt von strategischer Bedeutung beteiligt zu sein”, so Pierre Éric Pommellet, Vorsitzender und CEO der Naval Group. „Die U-Boot der Barracuda-Familie werden der Königlich Niederländischen Marine erweiterte Fähigkeiten bieten und den Anforderungen des niederländischen Verteidigungsministeriums gerecht werden. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit unseren niederländischen Partnern, um dieses wichtige Programm, das zur strategischen Autonomie der Niederlande beitragen wird, erfolgreich durchzuführen.”

Die Niederlande setzen bei der Beschaffung auf eine modifizierte Version der Barracuda-Klasse mit konventionellem Antrieb. Die ursprünglich für die französische Marine entwickelten Boote sind nuklear angetrieben. Neben dem Absetzen von Spezialkräften und dem Einsatz von Torpedos möchten die Niederländer mit den Booten auch Marschflugkörper verschießen können. Dafür – und auch für die neuen Luftverteidigungsfregatten – plant das Land die Beschaffung von Tomahawk-Lenkflugkörpern.

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Laut Staatssekretär van der Maat habe die Beteiligung der niederländischen Industrie im Projekt eine wesentliche Rolle für den Entscheid für die Naval Group gespielt. „Die Entscheidung über die Auftragsvergabe kommt daher nicht nur der Königlich Niederländischen Marine und den Sicherheitsinteressen des Landes zugute. Sie wird auch den niederländischen Unternehmen zugute kommen und den weiteren Ausbau der Technologiebasis im Land vorantreiben.”

Neben der Naval Group hatten sich auch Saab und Damen sowie Thyssenkrupp Marine Systems Hoffnungen auf die Nachfolge der vier Walrus-Boote der Niederländer gemacht.

Quelle@Naval Group