Gesprengte Brücken sind ein ernstzunehmendes Hindernis für Truppen, die im Kriegsfall Gewässer überqueren müssen. Besonders kritisch wird es in offenem Gelände, wo feindlicher Beschuss jederzeit droht. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage bereitet sich die niederländische Armee auf genau solche Szenarien vor. Deshalb probten Einheiten diese Woche im Rahmen einer groß angelegten Flussüberquerung den Ernstfall.
Im Rahmen der Verlegung zu einer Übung in Tschechien mussten Soldaten und Fahrzeuge den Rhein zwischen Kalkar und Emmerich überqueren. Zwar blieben die vorhandenen Brücken intakt – sie wurden jedoch bewusst nicht genutzt. Stattdessen erfolgte die Überquerung mithilfe von Fähren und einer provisorisch errichteten Pontonbrücke.
Die Übung „verlangte präzise Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teilen der 43. Mechanisierten Brigade und Pionieren”, wie es in einer aktuellen Aussendung der niederländischen Streitkräfte heißt. Innerhalb von 48 Stunden wurden Einheiten mit einem Pontonbrückenelement übergesetzt, das als schwimmende Fähre diente.
Ziel: „Stampeding Bison“
Inzwischen sind die Landstreitkräfte weiter Richtung Tschechien unterwegs, wo die Großübung „Stampeding Bison” stattfindet. Mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten treten dort gegen eine gleichwertig ausgestattete Übungsgegnertruppe an. Der Fokus liegt auf großangelegten Gefechten unter möglichst realistischen Bedingungen – mit dem Ziel, die Gefechtsbereitschaft weiter zu erhöhen.