Kürzlich fand in der Werft der Naval Group in Cherbourg der Stahlschnitt für das erste französische SSBN-Atom-U-Boot (Ship Submersible Ballistic Nuclear) der dritten Generation statt. Diese symbolische Geste markiert den Beginn der Produktion des Rumpfes dieser U-Boote, die Frankreichs nukleare Abschreckung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sicherstellen sollen. Die SSBN sind als Eckpfeiler der französischen Seestreitkräfte bei der Strategie der nuklearen Abschreckung gedacht.
Bei dem im Februar 2021 gestarteten Programm SNLE 3G arbeiten die französische Armee, die französische Rüstungsbehörde (DGA), die französische Atomenergiebehörde (CEA) und die Naval Group – gemeinsam mit Technic Atome – zusammen. Bis 2025 sollen Entwicklungsstudien durchgeführt und die wichtigsten Komponenten für den Rumpf und den nuklearen Kesselraum produziert werden.
Pierre Éric Pommellet, CEO der Naval Group, sagte bei dem Stahlschnitt: „Mit diesem bedeutenden Programm stellt sich die Naval Group voll in den Dienst der französischen Souveränität und der nuklearen Abschreckung, indem es alle seine Kompetenzen, Talente und industriellen Ressourcen mobilisiert und sich auf eine solide verteidigungsindustrielle und technologische Basis stützt, die über das ganze Land verteilt ist.”
An dem SNLE 3G-Programm werden insgesamt mehr als 400 französische Unternehmen arbeiten. Der Bau des Atom-U-Boots erfordert die Integration von fast 100.000 Geräten und Hunderten von Kilometern an Kabeln. Nach Fertigstellung handelt es sich um das größte in Frankreich je gebauten U-Boot.
Die U-Boote der dritten Generation haben im Vergleich zu ihren Vorgängern einige technologische Fortschritte vorzueisen. So sind sie etwa noch unauffälliger, verfügen über bessere Sonare zur Aufdeckung, sind mit Hochleistungswaffen und -kampfsystemen ausgestattet und bieten Anpassungen an die neuesten Standards für die Lebensbedingungen der Seeleute an Bord. Gleichzeitig mit dem Bau der neuen Boote werden die derzeitigen SSBN ebenfalls mit einigen dieser Fähigkeiten ausgestattet, um die Leistung während der gesamten Betriebsdauer bis 2050 zu gewährleisten.