Die NATO verschärft angesichts jüngster Zwischenfälle im Ostseeraum ihre Haltung gegenüber russischen Provokationen im Luftraum. Generalsekretär Mark Rutte stellte in einem Interview mit dem US-Sender Fox News klar, dass das Bündnis den Abschuss russischer Drohnen und Kampfflugzeuge billigen werde – „wenn es notwendig ist”.

Rutte stellte sich damit offen hinter die Linie von US-Präsident Donald Trump, der am Rande der UN-Generalversammlung gefordert hatte, russische Flugzeuge bei Verletzung des NATO-Luftraums konsequent abzufangen und notfalls auch abzuschießen. „Ich stimme hier vollkommen mit Präsident Trump überein”, so Rutte.

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Ob Washington selbst einen Abschuss in einem Ernstfall unterstützen würde, ließ Trump allerdings offen. Laut Reuters betonte er lediglich, dies hänge „von den Umständen” ab.

Drohnen-Alarm in Dänemark

Hintergrund der schärferen Töne sind mehrere Drohnen-Vorfälle in Nordeuropa. In der Nacht auf Donnerstag meldete Dänemark erneut mehrere unbekannte Drohnen im Luftraum, die Regierung sprach von einem „hybriden Angriff”. Bereits zwei Tage zuvor waren über dem Flughafen Kopenhagen mehrere große Drohnen stundenlang gesichtet worden.

„Die Lage ist sehr ernst”, erklärte NATO-Chef Rutte nach einem Telefonat mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Gemeinsam mit den Verbündeten werde man Maßnahmen erarbeiten, um die Sicherheit kritischer Infrastruktur zu gewährleisten.

Moskau wies jede Verwicklung in die Vorfälle zurück. Die russische Botschaft in Kopenhagen sprach von einer „inszenierten Provokation”.

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Mehr Zwischenfälle an der Ostflanke

Nicht nur Dänemark ist betroffen: Auch Polen, Estland, Rumänien und Norwegen meldeten in den vergangenen Tagen Vorfälle mit Drohnen. In Estland kam es sogar zu direkten Luftraumverletzungen durch russische Kampfflugzeuge.

Die Eskalationsgefahr im Ostseeraum nimmt damit weiter zu – die NATO-Entscheidung zur Freigabe des Waffeneinsatzes sendet in diesem Kontext eine unmissverständliche Botschaft an Moskau.

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