Angesichts der Bedrohung durch Russland haben die NATO-Verteidigungsminister das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten beschlossen. Ziel ist es, die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit in den kommenden Jahren deutlich zu stärken. Dies wurde nach einer Sitzung der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel bekannt.

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte an, dass die Bundeswehr dafür bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten brauche. Auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte betonte den Bedarf an mehr Ressourcen, insbesondere in der Luft- und Raketenabwehr, bei weitreichenden Waffensystemen und Landstreitkräften.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte – ©NATO
Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündigte beim Verteidigungsministertreffen einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Bündnisverteidigung an.

„Wir brauchen mehr Ressourcen, mehr Truppen und mehr Fähigkeiten, um jeder Bedrohung gewachsen zu sein und unsere kollektiven Verteidigungspläne vollständig umzusetzen“, betonte Rutte. Um die neuen Ziele zu erreichen, sei eine deutlich höhere Verteidigungsausgabenquote erforderlich: „Sie ist die Grundlage für alles.“

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth forderte in Brüssel eine Erhöhung der nationalen Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – deutlich mehr als das bisherige Zwei-Prozent-Ziel. Eine Entscheidung darüber soll beim NATO-Gipfel in Den Haag in drei Wochen fallen.

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Dem Treffen der NATO-Verteidigungsminister ging eine Sitzung der Ukraine Defence Contact Group (UDCG) voraus – einer von Deutschland und dem Vereinigten Königreich geleiteten Koalition von Partnerstaaten, die die Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Aggression (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) praktisch unterstützt.

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