Jahrelang zeigte Tunesien Interesse an 30 kuwaitischen F/A-18C/D und bemühte sich um deren Übernahme. Letztlich waren den Nordafrikaner aber die Betriebskosten zu hoch und so schlägt bei den zwischen 1992 und 1993 noch von McDonnell Douglas gebauten Legacy Hornets nun Malaysia zu.
Der malaysische stellvertretende Verteidigungsminister Adly Zahari bestätigte am Rande einer Hi-Tea-Zeremonie zur Ehrung von Veteranen in Ayer Gajah, dass beide Seiten dem Transfer grundsätzlich zugestimmt haben. Die offizielle Übertragung soll noch in diesem Jahr finalisiert werden, sobald alle Dokumente zwischen der kuwaitischen Luftwaffe (KAF) und den USA geklärt sind. Über die Kosten wurde nichts bekannt, doch bereits 2021 hieß es, dass Kuwait für Tunesien einen symbolischen Preis von rund 830.000 Euro pro Jet veranschlagt hatte.

Schneller verfügbar als Neuflugzeuge
Das malaysische Verteidigungsministerium bemühte sich seit 2017 mit mehreren Anfragen um den Erwerb der kuwaitischen Hornets, doch politische Verwicklungen in Kuwait verzögerten die Verhandlungen. Erst im Oktober 2023, während eines offiziellen Besuchs hochrangiger malaysischer Militärs, gab Kuwait grünes Licht für den Weiterverkauf.
Im vergangenen Juni besuchte dann ein technisches Team der Royal Malaysian Air Force (RMAF) den Luftwaffenstützpunkt Al Jaber in Kuwait und befand, dass die Jets der 9. Staffel in gutem Zustand sind – mit weniger Flugstunden als die eigenen, deutlich jüngeren F/A-18D. Minister Adly betonte, dass die Übernahme „keine Verschwendung” sei: „Für die Stärkung unserer Verteidigung besteht akuter Bedarf, und die gebrauchten Jets sind schnell einsatzbereit – im Gegensatz zu Neubeschaffungen, die mit langen Wartezeiten verbunden wären.”
Laufende Modernisierung der malaysischen Hornets
Die RMAF betreibt derzeit 18 Su-30MKM, kämpft jedoch aufgrund internationaler Sanktionen gegen Russland mit Ersatzteil- und Wartungsproblemen. Daneben stehen acht zweisitzige F/A-18D aus dem Jahr 1997 im Dienst der 18. Staffel in Butterworth.
Diese Hornets wurden über die Jahre umfassend modernisiert und erhielten Upgrades wie
- ein Joint Helmet Mounted Cueing System (JHMCS),
- Link 16 Datalink,
- AIM-9X und AIM-120C Luft-Luft-Raketen,
- präzisionsgelenkte Luft-Boden-Munition und
- Zielbeleuchtungsbehälter.
Dank dieser Upgrades wurden die Luft-Luft- und Luft-Boden-Fähigkeiten der Maschinen erheblich verbessert. Malaysia plant, die modernisierten Hornets bis 2035 weiter zu betreiben, bevor ein neues Mehrzweckkampfflugzeug (Multi-Role Combat Aircraft, MRCA) die Flotte ergänzen beziehungsweise ersetzen soll.

Die RMAF beabsichtigt, aus den kuwaitischen Maschinen eine zweite Staffel mit etwa zwölf Einsitzern aufzustellen. Zusätzlich sollen vier weitere Jets die bestehende 18. Staffel aufstocken, während einige Zellen als Ersatzteillager genutzt werden. Allerdings könnten hier Kompatibilitätsprobleme auftreten, da Kuwait nach dem Zweiten Golfkrieg keine Modernisierungen an seinen Hornets mehr vorgenommen hat.
Beide Luftwaffen rüsten auf
Während Malaysia die kuwaitischen Legacy Hornets übernimmt, modernisiert Kuwait selbst seine Luftwaffe. Die KAF ersetzt ihre alten F/A-18C/D durch 28 F/A-18E/F Super Hornet Advanced und 28 Eurofighter Typhoon T3.

Auch Malaysia setzt auf neue Systeme: 2023 unterzeichnete die RMAF einen Vertrag für 18 südkoreanische KAI FA-50 im Rahmen ihres Light Combat Aircraft (LCA)-Projekts. Diese sollen die seltenen einsitzigen Hawk 208 und die mittlerweile ausgemusterten MiG-29N ersetzen, die sich im feucht-heißen Klima Südostasiens als wenig zuverlässig erwiesen hatten.