Am 31. Jänner fand im neuen Werk von Lockheed Martin in Greenville, South Carolina, eine feierliche Zeremonie zur Übergabe des ersten F-16 Block 70-Kampfjets an die bulgarische Luftwaffe statt.

Der Anlass wurde in Anwesenheit des bulgarischen Verteidigungsministers Atanas Zapryanov begangen, der betonte: „Dies ist ein historisches Ereignis von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der bulgarischen Luftwaffe. Diese Beschaffung und die Partnerschaft Bulgariens mit den Vereinigten Staaten sind entscheidend für die Stärkung der Sicherheit in der Schwarzmeerregion und an der NATO-Ostflanke.”

Greg Ulmer, Präsident von Lockheed Martin Aeronautics, ergänzte: „Dieser bedeutsame Anlass unterstreicht einmal mehr die starke Partnerschaft zwischen Lockheed Martin, den Vereinigten Staaten, Bulgarien und unseren Verbündeten.”

Unter den hochrangigen Gästen befanden sich auch die stellvertretende bulgarische Verteidigungsministerin Adelina Nikolova, der stellvertretende Verteidigungschef Generalleutnant Krasimir Kanew, der Luftwaffenchef Generalmajor Dimitar Petrov sowie der Direktor für Rüstungspolitik, Oberst Vladislav Shekerov.

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Zehn Einsitzer, sechs Zweisitzer

Die offiziellen Fotos von der Zeremonie zeigen eine zweisitzige Version der F-16D mit der Hecknummer 301. Bereits zuvor hatte der Hersteller ein Bild eines einsitzigen F-16C-Kampfflugzeugs mit der Hecknummer 311 veröffentlicht – der ersten bulgarischen F-16, die geflogen wurde.

Sofia hat insgesamt 16 Lockheed Martin F-16C/D Block 70 Kampfflugzeuge (-> 50 Jahre F-16 und kein Ende in Sicht) bestellt: zehn F-16C Block 70 und sechs F-16D Block 70. Die ersten acht wurden im Juli 2019 und weitere acht im April 2022 geordert. Die Verträge im Gesamtwert von knapp 2,2 Milliarden Euro umfassen nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die zugehörige Ausrüstung, Bewaffnung und Support. Zudem ist die Ausbildung der ersten 32 Piloten und Techniker mit Kosten von mehr als 140 Millionen Euro inkludiert.

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Bulgariens erster F-16 absolvierte im Oktober 2023 seinen Jungfernflug. Nach der Slowakei, die bereits erste Maschinen erhalten hat, wird Bulgarien das zweite europäische Land sein, das die modernisierte Block 70-Variante in Dienst stellt.

Fortschritte in der Produktion

Unternehmensvertreter betonten am Rande der Zeremonie, dass Lockheed Martin aktuell 117 F-16 Block 70/72 Jets in Greenville fertigt, von denen 23 bereits an internationale Partner wie die Slowakei und Bahrain ausgeliefert wurden. Bislang wurden drei bulgarische Maschinen fertiggestellt: eine einsitzige F-16C und zwei zweisitzige F-16D. Zwei davon werden im April nach Bulgarien geliefert, während eine in Greenville verbleibt, um das dortige Bodenpersonal auszubilden. Insgesamt werden rund 100 Personen auf die neuen Maschinen geschult. Die restlichen fünf Jets des ersten Vertrags befinden sich derzeit in Produktion; alle acht sollen bis Ende des Jahres ausgeliefert werden. Die Flugzeuge aus dem zweiten Vertrag werden bis 2027 folgen. Damit nähern sich auch die Tage der bulgarischen MiG-29 dem Ende.

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Umfangreiche Vorbereitungen

Parallel zur Auslieferung laufen Renovierungsarbeiten auf dem Luftwaffenstützpunkt, auf dem die neuen F-16 stationiert werden. Insgesamt werden dort 49 Infrastrukturprojekte umgesetzt, darunter der Bau von 16 Flugzeugunterständen und zwei mobilen Hangars. Die Bauarbeiten sollen bis 2025 abgeschlossen sein, um sicherzustellen, dass der Stützpunkt den betrieblichen Anforderungen von Lockheed Martin und der bulgarischen Luftwaffe gerecht wird.

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Quelle©Lockheed Martin