Das Österreichische Bundesheer investiert weiter kräftig in den Ausbau des Fliegerhorstes Leopold Figl – Flugplatz General Pabisch in Langenlebarn bei Tulln.
Die Direktion 7 des Bundesministeriums für Landesverteidigung hat unter der Geschäftszahl „E90094/51/0-Dion7/2025” eine Ausschreibung für den nächsten Ausbauschritt veröffentlicht.
Geplant ist die Errichtung von:
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einem Hangar und Vorfeld für AW169B mit 7.084 Quadratmetern,
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einem Hangar und Vorfeld für AW169MA mit 7.956 Quadratmetern,
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dem Neubau einer Munitionsbereitstellfläche mit rund 600 Quadratmetern,
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der Errichtung unmittelbar angrenzender Außenanlagen (Zugänge, Kfz-Abstellflächen, Außentreppen und Grünflächen),
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sowie der Errichtung eines Zauns von rund 700 Metern Länge zur Abgrenzung des Flugbereichs von der Kaserne.
Die Kostenschätzung für das Vorhaben beträgt 66 Millionen Euro.

Für die Beheizung der Neubauten soll die bestehende interne Fernwärme genutzt werden. Der Bau einer neuen ökologischen Energieversorgungsanlage ist in Prüfung. Die architektonische Gestaltung soll sich am Bestand orientieren, Akzentuierungen sind aber grundsätzlich möglich.
Die Infrastruktur ist erforderlich, um die zwei Staffeln Leonardo AW169 unterzubringen, die bis 2028 in Niederösterreich ihre Heimat finden sollen.
Bieter können Fragen bis zum 12. Mai einreichen und bis zum 26. Mai Teilnahmeanträge abgeben. Aufforderungen zur Angebotsabgabe erfolgen voraussichtlich ab dem 27. Juni. Der Baubeginn ist mit Februar 2026 geplant, die Fertigstellung bis September 2028.
Neue Infrastruktur auch für Black Hawks und die Fliegerwerft
Im März 2023 wurde die Erweiterung des Hallenvorfelds Apron IV der „Black Hawk-Halle IV” abgeschlossen, um den erforderlichen Platz für drei weitere Black Hawks zu schaffen.
Im Jänner 2024 schließlich hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner den Spatenstich zur Erweiterung der Fliegerwerft 1 in Langenlebarn vorgenommen. In Errichtung sind ein Werkstätten- und Lagergebäude mit 1.400 Quadratmetern sowie eine Wartungs- und Lackierbox mit 1.000 Quadratmetern – um insgesamt 15 Millionen Euro.
Geschichte des Fliegerhorstes Langenlebarn
Der Fliegerhorst in Langenlebarn bei Tulln wurde nach dem Anschluss an Deutschland in den Jahren 1938 und 1939 für die deutsche Luftwaffe errichtet. Diese griff auf Planungen des Bundesheeres der 1. Republik zurück. Das Areal umfasst eine Fläche von rund 240 Hektar.
Nach der deutschen Kapitulation diente die Tulln Air Base der United States Air Forces in Europe (USAFE) innerhalb der russischen Besatzungszone von 1945 bis 1955 als Flugplatz für Wien. Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 wurde der Flugplatz dann an die B-Gendarmerie, den Vorläufer des Bundesheeres, übergeben.
Am 9. Dezember 1955 hob in Langenlebarn das erste Luftfahrzeug des Bundesheeres der 2. Republik ab, eine Yakovlev Yak-18. Auch der erste Hubschrauber des Bundesheeres, eine Bell 47G2, flog im Februar 1956 in Langenlebarn.

1967 wurde der Fliegerhorst nach Godwin von Brumowski benannt, dem erfolgreichsten österreichisch-ungarischen Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Die militärische Denkmalkommission empfahl eine Namensänderung aufgrund „historisch kritischer Fakten” in Form eines Einsatzfluges Brumowskis gegen den Wiener Goethehof während der Februarkämpfe 1934. Seit 15. Mai 2024 trägt der Fliegerhorst in Langenlebarn daher nun den Namen „Fliegerhorst Leopold Figl – Flugplatz General Pabisch”.
Am Fliegerhorst sind heute Luftfahrzeuge der Typen Sikorsky S-70 Black Hawk, Bell OH-58 Kiowa, Pilatus PC-6 Porter und AW169B stationiert.
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