Das schweizer Bundesamt für Rüstung armasuisse sucht einen Nachfolger für die schon mehr als 50 Jahre alten Panzerhaubitzen M109 der Schweizer Armee. Bereits 2022 wurde mit zwei Kandidaten und drei Systemen eine Shortlist-Entscheidung getroffen. Nun werden seit Mitte Oktober und bis Ende November praktische Versuche mit dem ersten System durchgeführt. Die zwei anderen Systeme werden nächstes Jahr getestet. Eines dieser Systeme wird dann 2026 zur Beschaffung beantragt.

Die Panzerhaubitze M109 wird entweder von dem Archer-Artilleriesystem der Firma BAE Systems Bofor aus Schweden (ganz aktuell auch von der schwedischen Armee beschafft) oder der RCH 155 AGM Artillery Gun von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus Deutschland abgelöst. Die Artillery Gun von KMW hat zwei mögliche Trägerplattformen – deswegen drei Systeme.

Mobilitätsversuche in der Schweiz
Die technischen Mobilitätsversuche mit den Fahrzeugen sollen deren Mobilitätsfähigkeiten in der Schweiz demonstrieren und testen. Die unter der Leitung von armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) stattfindenden Versuche sollen zahlreiche Aspekte für den Einsatz und die Ausbildung beurteilen. Dazu zählen unter anderem die Mobilität auf den Schweizer Strassen und im Gelände, die Manövrierbarkeit, die Überwindung von Hindernissen, die Ausbildung der Fahrer, die Navigation, die Ergonomie, die Sicherheit sowie bestimmte Zulassungsaspekte. Während der Testphase werden die Systeme auch auf öffentlichen Straßen fahren.

Angelobung beim Militärkommando OÖ

Zum Projekt – aktueller Stand und nächste Schritte
Das Projekt „Artillerie Wirkplattform und Wirkmittel 2026” (Art WPWM) soll den Erhalt und die Weiterentwicklung der Fähigkeit des indirekten Feuers auf mittlere Einsatzdistanz bei gesteigerter Reichweite, Präzision und Mobilität sicherstellen. Seit Anfang 2023 werden die Bereiche Technik, Einsatz und Logistik anhand funktionsfähiger Prototypen im In- und Ausland vertieft erprobt und analysiert. Die Evaluation wird mit Prototypen aus der Industrie in der von den Bewerbern festgelegten Konfiguration durchgeführt und beinhaltet logistische Abklärungen, technische Versuche Hauptwaffe, technische Versuche Mobilität, Truppenversuche und diverse Ausbildungen, Abklärungen und Demonstrationen.

Parallel dazu laufen die offiziellen Offertanfragen, die sich auf vertragliche und geschäftliche Aspekte sowie auf Lebenswegkosten beziehen. Die Beschaffung des gewählten Systems soll mit dem Rüstungsprogramm der Armeebotschaft 2026 beantragt werden.

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Quelle@Krauss-Maffei Wegmann