Bei seiner mittlerweile sechsten Bataillonsübung trainierte das Jägerbataillon Salzburg im November am Truppenübungsplatz Hochfilzen die Überwachung einer fiktiven Staatsgrenze, Grenzkontrollen und Grundfertigkeiten in vielen anderen Bereichen.

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Soldaten des Aufklärungszugs der Stabskompanie.

Das Szenario könnte jederzeit Realität werden: Unruhen und Kämpfe in einem fiktiven Staat führen zu einer Flüchtlingswelle. Unter die Hilfe suchenden Zivilisten mischen sich auch Schlepper, Kriminelle und potenzielle Terroristen. Das Jägerbataillon Salzburg „Erzherzog Rainer” (JgB S) hielt vom 15. bis zum 24. November seine mittlerweile sechste Bataillonsübung ab. Nach Einsätzen im Mitter- und Oberpinzgau und im Tiroler Inntal fand die Übung dieses Mal vor allem auf dem Truppenübungsplatz Hochfilzen statt. Laut Übungsannahme war Österreich mit einer Flüchtlingswelle aus dem Norden konfrontiert. Weil die Exekutive laut Szenario die Straßen-Grenzübergänge gesperrt hatte, versuchten die Flüchtlinge über die „grüne” Grenze am Römersattel nach Österreich einzureisen.

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Bataillonskommandant Major Markus Matschl (l.) mit seinem S3 Major Stephan Sommer.

Das JgB S erhielt den Auftrag, die fiktive Staatsgrenze zu überwachen und eine Grenzkontrolle in Form eines Checkpoints aufzubauen, wobei zum ersten Mal ein mobiler Checkpoint-Satz zum Einsatz kam: Sperrgitter, Stacheldraht, Sandsäcke, Beleuchtung, Stromaggregat und Verkehrsleitkegel wurden kompakt in einem Container angeliefert, was den Aufbau und Betrieb des Checkpoints wesentlich erleichterte.

Zudem befand sich im Bataillonsbereich auch ein Aufklärungs- und Zielzuweisungsradar (AZR) der militärischen Luftraumüberwachung (LRÜ) als Schutzobjekt – die Zusammenarbeit zwischen der LRÜ und einem Jägerbataillon wurde in dieser Form zum ersten Mal geübt. „Dabei hat sich gezeigt, wie umfangreich die Absprache zwischen dem Kommandanten des AZR und der eingesetzten Jägerkompanie sein musste, damit einerseits der Betrieb des Radars ungestört weitergehen konnte, andererseits aber auch die Sicherheit von Gerät und Bedienpersonal sichergestellt werden konnte”, erklärt der Kommandant des JgB S, Major Markus Matschl.

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Die „grüne” Grenze wurde durch den Aufbau eines Checkpoints geschützt.

Neben der taktischen Übung konnten die eingezogenen Milizsoldaten auch ihre Grundschießfertigkeiten auffrischen. Neu in der Ausbildung war das Thema Kampfmittelabwehr aller Truppen: Das Erkennen und Melden von IED (Improvised Explosive Devices – selbstgebaute Bomben und Sprengfallen) – sprich: Terrorabwehr – betrifft mittlerweile alle Soldaten. Als Ausbilder konnte das Jägerbataillon 8 (JgB 8) als neuer mobverantwortlicher Verband für das JgB S hier einen Unteroffizier zur Verfügung stehen, der im Auslandseinsatz in Afghanistan praktische Erfahrung gesammelt hatte.

Major Matschl zog am Ende der Übung eine positive Bilanz: „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass wir Milizsoldaten voll einsatzfähig sind.” Besonders hob der „Rainer”-Kommandant die gute Zusammenarbeit mit dem JgB 8 hervor: „Das ist ein Musterbeispiel dafür, wie das Zusammenspiel zwischen präsenten Verbänden und Milizeinheiten funktionieren kann.”

Quelle@Jägerbataillon Salzburg