Italien plant die Beschaffung von insgesamt 272 KF51-Kampf- und Spezialpanzern und 1.050 KF41-Schützenpanzern. Laut aktuellen Plänen der römischen Regierung sollen die ersten KF41 bereits in diesem Jahr ausgeliefert werden.

Am 3. Februar wurde der neue KF41 auf dem Nettuno-Polygon bei Rom (Karte) offiziell von der italienischen Armee vorgestellt.

©Militär Aktuell

Bereits seit dem 31. Dezember wird der Schützenpanzer dort einer Reihe von Demonstrationstests im Beisein hochrangiger militärischer und industrieller Entscheidungsträger unterzogen. Anwesend waren unter anderem Generalstabschef der Verteidigung Luciano Portolano, Heeresstabschef Carmine Masiello sowie das Top-Management von Leonardo und Rheinmetall – vertreten durch Leonardo-Präsident Stefano Pontecorvo, CEO Roberto Cingolani (-> Leonardo-Chef fordert mehr europäische Zusammenarbeit), Co-Generaldirektor Lorenzo Mariani, Rheinmetall-CEO Armin Papperger und Rheinmetall Italia-CEO Alessandro Ercolani.

Federführend dabei das Joint Venture Leonardo Rheinmetall Military Vehicles (LRMV, -> Leonardo und Rheinmetall gründen „Panzer-Joint-Venture”), das je zur Hälfte von Leonardo und Rheinmetall kontrolliert wird. Rechtlich wird das Unternehmen bei Rheinmetall Italia in Rom zu Hause sein und da vom 50 Prozent Anteil von Rheinmetall ein Fünftel von Rheinmetall Italia abgewickelt wird, erreicht der italienische Fertigungsanteil am Programm am Ende des Tages 60 Prozent. Die Produktion wird in den ehemaligen Werken von OTO Melara in La Spezia stattfinden.

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KF41 Lynx: Schneller Ersatz für den VCC-80 Dardo

Der KF41 Lynx soll den VCC-80 Dardo zügig ablösen und wird in zwei Phasen produziert: In Phase eins sollen ab 2026 insgesamt fünf Prototypen entwickelt werden und ab 2028 soll dann in Phase zwei die Serienfertigung beginnen.

Die Auslieferung der gewünschten 1.050 KF41-Schützenpanzern soll dann bis 2040 abgeschlossen sein. Dabei plant die italienische Armee die Einführung von insgesamt 16 Varianten.

Die fünf Hauptvarianten:

  1. Unbewaffnete Version für spezialisierte Einsätze.
  2. Version mit Bewaffnung: wahlweise mit dem 120-Millimeter-Mörser-Turm Nemo von Patria oder einer ferngesteuerten Waffenstation.
  3. Fliegerabwehrpanzer in einer italienisierten Skyranger-Variante.
  4. Kampfpanzerversion mit 120-Millimeter-Kanone.
  5. Variante mit dem unbemanntem HITFIST-30-Geschützturm, ausgestattet mit Leonardos elektrischer X-Gun (30×173 Millimeter).
KF41 Lynx – ©Rheinmetall
Vom KF41 Lynx plant Italien mehr als 1.000 Fahrzeuge in 16 unterschiedlichen Varianten zu beschaffen.

Bereits 2025 wird Italien im Rahmen eines dringenden operationellen Bedarfs zusätzlich zu den 1.050 KF41 Lynx fünf erste Fahrzeuge erhalten. Dazu kommen 2026 weitere elf Fahrzeuge, ausgestattet mit HITFIST-30-Geschütztürmen – ebenfalls unter dem gleichen Dringlichkeitstitel. Diese insgesamt 16 priorisierten Fahrzeuge werden in Ungarn gefertigt (-> Rheinmetall eröffnet Lynx-Fabrik in Ungarn).

Längere Vorlaufzeit für den KF51

Beim geplanten Kampfpanzer KF51 Panther (-> Rheinmetall stellt seinen neuen Panther vor) wird es mehr Zeit brauchen. LRMV plant, den ersten Prototyp für eine Evaluierung frühestens 2026 oder 2027 zu liefern. Die Serienproduktion der vier Hauptvarianten soll dann zwischen 2028 und 2035 erfolgen.

Geplant sind:

  • Brückenlegepanzer
  • Pionierpanzer
  • Bergepanzer
  • Kampfpanzer

Insgesamt sollen 272 Einheiten gefertigt werden, davon 140 Spezialfahrzeuge und 132 Kampfpanzer.

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Italienischer KF51: Modernste Bewaffnung und Schutzsysteme

Ersten Informationen zufolge wird der italienische KF51 Panther mit einer 120-Millimeter-L55A1-Kanone als Hauptwaffe ausgestattet. Der unbemannte Turm ist jedoch von Anfang an für ein zukünftiges Kaliber-Upgrade vorbereitet.

Als Munition sind unter anderem Vulcano-Lenkgranaten von Leonardo und Diehl Defence mit mindestens 20 Kilometer Reichweite im Gespräch. Ferner soll der Kampfpanzer Loitering Munition verschießen können. Dafür bietet Rheinmetall mit der Hero eine Familie loiterfähiger Präzisionsmunition.

Zum Schutz wird der Kampfpanzer mit dem StrikeShield Active Protection System (APS) ausgestattet, das eine aktive Abwehr gegen Drohnen, Lenkflugkörper und Panzerabwehrraketen ermöglicht.

Die hohe Mobilität des KF51 bleibt ein zentrales Element. Derzeit wird geprüft, welche italienischen Motoren entsprechend angepasst werden können.

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Milliarden-Investition und Exportpotenzial

Das geplante Investitionsvolumen für das Projekt beträgt 23,2 Milliarden Euro und soll mindestens 7.000 neue Arbeitsplätze in Italien schaffen. Das potenzielle Exportvolumen wird auf rund 50 Milliarden Euro in den nächsten 15 Jahren geschätzt.

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Quelle©Rheinmetall