Italien hat den nächsten Schritt zur Modernisierung seiner Heeresflieger gesetzt und die Beschaffung einer weiteren Tranche des neuen Kampfhubschraubers Leonardo AW249 Fenice (Phönix) im Wert von 1,22 Milliarden Euro eingeleitet.

Ein entsprechender Vorschlag des Verteidigungsministeriums, der Mitte Oktober dem Parlament zur Genehmigung vorgelegt wurde, sieht die Bestellung von 29 weiteren Hubschraubern in der Full Operational Capability (FOC)-Konfiguration vor. Diese ergänzen die bereits 17 bestellten Exemplare (-> Erste Einsatzübung für AW249 in Italien). Gleichzeitig sollen die in der ersten Phase gefertigten Maschinen auf den FOC-Standard nachgerüstet werden.

AW249-Kampfhubschrauber – ©Leonardo
Zahlreiche technische Details machen den AW249 zu einem der modernsten Kampfhubschrauber der Welt.

Das Programm umfasst neben der Beschaffung auch die Qualifizierung, Zertifizierung und Industrialisierung des neuen Typs sowie ein zehnjähriges Logistikpaket und ein umfassendes Ausbildungssystem inklusive Flugsimulatoren. Stellungnahmen zu dem Beschaffungsvorhaben sind noch bis 23. November möglich, eine formelle Genehmigung gilt im Anschluss als wahrscheinlich.

Die Auslieferung der ersten 17 Hubschrauber an die italienische Heeresfliegertruppe (Aviazione dell’Esercito) soll ab 2027 erfolgen, mit einer geplanten Produktionsrate von sieben bis acht Maschinen pro Jahr. Insgesamt plant Rom den Einsatz von 48 AW249, die schrittweise die alternde Flotte der AW129 Mangusta ersetzen werden.

Der 8,3 Tonnen schwere AW249 basiert auf den dynamischen Komponenten und dem Antriebssystem des Mehrzweckhubschraubers Leonardo AW149 und ist mit einer 20-Millimeter-Bordkanone, Stinger-Lenkflugkörpern sowie Rafael Spike-ER-Luft-Boden-Raketen ausgerüstet. Laut Hersteller wurde der AW249 Fenice gezielt entwickelt, um „moderne taktische Anforderungen zu erfüllen, sich nahtlos in vernetzte Gefechtsumgebungen einzufügen und in Kooperation mit unbemannten Luftfahrzeugen (UAS) operieren zu können”.

Zur Ausstattung zählen fortschrittliche Kommunikations- und Missionssysteme, ein Gefechtsfeldmanagementsystemder neuen Generation sowie eine offene Architektur, die künftige Waffen- und Ausrüstungsintegrationen ermöglicht. Die moderne Avionik sorgt für bessere Situationsübersicht, reduzierte Pilotbelastung und erhöhte Betriebssicherheit.

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Auch der Schutz der Besatzung wurde deutlich verbessert: Ein verstärktes Getriebe kann selbst ohne Schmierung bis zu 50 Minuten weiterlaufen, gepanzerten Sitze, ballistisch geschützte Treibstofftanks und eine energieabsorbierende Struktur bieten hohen Überlebensschutz. Die aerodynamische Form reduziert zudem die Radar-Signatur.

Der AW249 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von rund 287 km/h und eine Reichweite von knapp 800 Kilometern– und soll damit die italienischen Heeresflieger auf Jahre hinaus zu einer der modernsten Kampfhubschrauberflotten Europas machen.

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Quelle©Leonardo