Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Fliegerhorst Hinterstoisser betonten heute am Vortag der „Airpower 2024” die Air Chiefs aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre enge Zusammenarbeit und äußerten den Wunsch nach weiteren Kooperationen.

Bevor morgen die „Airpower 2024” startet, gab Air Chief Generalmajor Gerfried Promberger heute im Rahmen einer Pressekonferenz einen Überblick über das für die Flugshow geplante Programm. Dabei erwähnte er auch einige Zahlen, um die Größe des Events zu unterstreichen: So sind laut Promberger mehr als 200 Luftfahrzeuge aus über 20 Nationen zu sehen, rund 850 Spotter akkreditiert und mehr als 300 Medienvertreter. Die Vorbereitungen seien im Wesentlichen am Mittwoch abgeschlossen worden. „Es läuft alles planmäßig, wir freuen uns auf das Programm und darauf, zu zeigen, was wir heute brauchen.” Promberger verwies damit auf die zahlreichen Exponate der begleitenden Industrie- und Wirtschaftsausstellung, insbesondere im Bereich der bodengebundenen Luftabwehr und betonte dann, dass die „Airpower” auch eine gute Gelegenheit ist, sich international auszutauschen.

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Dazu findet parallel zur „Airpower” bis inklusive Samstag auf Einladung von Promberger ein Air Chief-Treffen mit Vertretern aus mehr als zehn europäischen Staaten und der USA statt.

Gemeinsam mit Promberger am Podium waren daher auch Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der deutschen Luftwaffe, der Schweizer Air Chief Divisionär Peter Merz sowie in Vertretung des polnischen Air Chiefs Brigadegeneral Tomasz Jatczak. Ebenso wie Promberger betonten sie die starke Zusammenarbeit der vier Länder. Gerhartz: „Die ,Airpower’ steht unter dem Motto ,Fliegen, Freiheit, Begeisterung’. Das leicht von mir abgewandelte Motto lautet ,Fliegen für die Freiheit’ und ist aktueller denn je. Der Krieg in Europa macht es umso wichtiger, hier bei dieser Airshow zu zeigen, dass unsere Systeme einsatzbereit sind.”

©Militär AktuellGerhartz weiter: „Unsere Kooperationen mit Österreich, mit der Schweiz und mit Polen geht weit über die ,Airpower’ hinaus und könnte nicht enger und stärker sein.” Kooperationsfelder gäbe es aktuell etwa im Ausbildungsbereich, aber auch im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung. „In Österreich nutzen wir etwa das gebirgige Gelände für die Ausbildung der Hubschrauberpiloten. Es gibt auch eine gemeinsame Anstrengung aller Länder gegen aktuelle Bedrohungen. Das sehen wir etwa auch an der Teilnahme von weiteren Partnern, etwa auch die Schweiz und Österreich, bei der European Sky Shield Initiative (-> Österreich ist der Sky Spielt Initiative beigetreten)”, so Gerhartz weiter.

Auch der Schweizer Air Chief Peter Merz und der polnische Brigadegeneral Tomasz Jatczak kamen auf den Ukraine-Krieg und die dadurch veränderte Sicherheitslage in Europa zu sprechen. Merz: „Wir sind alle von dem Krieg betroffen – egal ob neutral, oder nicht. Dementsprechend müssen wir unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen. Die Schweizer Luftwaffe richtet sich konsequent auf die Stärkung ihrer Verteidigungsfähigkeit aus. Damit einhergehend transformieren wir in den nächsten Jahren unsere Prozesse und Strukturen. Die Einführung neuer Systeme wie F-35A (-> Schweiz unterschreibt Kauf von 36 Lockheed F-35A), Patriot oder das Aufklärungsdrohnensystem ADS15 ermöglichen uns den Aufbau neuer Fähigkeiten. Zudem wollen wir unsere bereits heute bestehenden und sehr geschätzten militärischen Kooperationen mit unseren Partnernationen intensivieren. Die Schweizer Luftwaffe bereitet sich auf die Abwehr künftiger Bedrohungen vor.”

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Jatzczak ergänzte: „Es ist schön hier zu sein, umgeben von Freunden. Die ,Airpower’ ist eine gute Möglichkeit, die Verbindungen unserer Länder zu stärken und einen Überblick über aktuelle Marktentwicklungen zu bekommen. Wir beschaffen gerade neue F-35-Kampfflugzeuge (-> Polens F-35 heißen Husarz) und Apache-Hubschrauber (-> Polen erhält größte Apache-Flotte außerhalb der USA) und sind dabei mitten im Integrationsprozess, in dessen Rahmen wir verstärkt international kooperieren wollen. Die ,Airpower’ ist eine gute Plattform um sich auszutauschen und von Erfahrungen anderer Länder zu profitieren.”

Anschließend übernahm wieder Generalmajor Promberger das Wort und kam auf die geplanten Beschaffungen des Bundesheeres im Luft-Bereich zu sprechen (C-390M als Hercules-Nachfolger, neue Black Hawks, Aufstockung der Leonardo-Flotte -> Siebter Leonardo AW169 kommt im Oktober) und die geplante Beschaffung eines neuen Advanced Jet Trainers -> Bundesheer prüft Angebot für M-346FA von Leonardo). „Wir stellen uns hier aktuell und in den kommenden Jahren völlig neu auf”, so Promberger, der dann auch noch verriet, dass an einem regelmäßigen Air Chief-Treffen im DACH-Format gearbeitet werde, um sich hier noch enger austauschen und gegenseitig von Erfahrungen profitieren zu können.”

Abschließend präsentierte Promberger noch ein neues Airchief-DACH-Format, bei dem die Air Chiefs aus Deutschland, Schweiz und Österreich ihre bestehenden Kooperationen in Zukunft weiter vertiefen und ausbauen wollen.

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Quelle©Militär Aktuell/Zacharias