Am 9. März hat Indiens Verteidigungsforschungs- und Entwicklungsorganisation (DRDO) bekannt gegeben, dass für den ersten Prototyp von Indiens künftigem Kampfflugzeug – wohlgemerkt nach dem bereits laufenden Langzeitprojekt HAL Tejas – Advanced Medium Combat Aircraft (AMCA) ein „erstes Metall geschnitten” wurde. Basierend auf dem 2020 „eingefrorenen” Design der Luftfahrtentwicklungsagentur ADA und der DRDO wurde mit der Herstellung von Vorderkanten für Tragflächen und Flügelkästen begonnen. Diese Einheiten werden strukturellen und anderen Tests unterzogen, bevor sie in den ab nun entstehenden ersten Prototyp eingebaut werden.

@ADADas projektierte Design sieht den jüngeren Stealth-Entwicklungen in anderen Ländern (China, Türkei, Südkorea, …) sehr ähnlich, beziehungsweise ergeben die geforderten Parameter wohl sehr ähnliche Lösungen, wie hier eben mehr oder weniger einen zweistrahligen F-35. Davon sollen laut ADA-Direktor Girish Deodhare zunächst fünf AMCA-Prototypen für die Entwicklungsphase und die Flugerprobung entstehen. Der Erstflug ist für 2024 oder 2025 geplant und die Serienproduktion von 100 Maschinen soll 2030 beginnen, obwohl er – man kennt die byzantinischen indischen Projektzeiträume – zuversichtlich ist, den Zeitrahmen nach vier Jahren Flugerprobung auf ab 2028 zu verkürzen. Ungeachtet dieser Zeithorizonte und geplanten Meilensteinen steht die Critical Design Review (CDR) des AMCA noch aus.

@DRDODas AMCA wird als 20-Tonnen-Stealth-Jäger mit der Fähigkeit entwickelt, Überschall ohne Nachbrenner zu fliegen (Supercruise). Die Maschine soll in den internen Schächten 1,5 Tonnen Waffen tragen können, dazu im Nicht-Stealth-Modus an Außenstationen insgesamt 6,5 Tonnen an Zielbeleuchtungsbehältern sowie Zusatztanks.

Wie schon beim endlich mit 83 Stück in Zulauf stehenden Tejas, ist ein zweistufiger „Aufwuchs” vorgesehen. Also ein AMCA Mk.1 mit US-Triebwerken GE414 mit 98 kn Schub ab 2030 und ein Mk.2 ab 2035 mit 110 kn-Triebwerken, die von Indien in Zusammenarbeit mit einem ausländischen Hersteller entwickelt werden (sollen). Indien war eines der potenziell mitzahlenden Hoffnungsländer für Suchojs S-75 Checkmate und hat sich auch im UN-Rat bei der aktuellen „Ukraine-Abstimmung” enthalten, die beginnende Realisierung des eigenen ACMA sowie die weltweite finanzielle sowie High-Tech-Isolierung Moskaus nach dem Einmarsch in die Ukraine stellen, die Aussichten des einstrahligen Russen-Jets aber wohl auf Schachmatt.

Quelle@DRDO