China und Indien haben ihren langjährigen Grenzkonflikt im Himalaya beigelegt. Laut einer Mitteilung des indischen Außenministeriums einigten sich beide Länder auf einen neuen Patrouillenmodus für eine besonders umstrittene Grenzregion. 2020 kam es dort zu Zusammenstößen zwischen chinesischen und indischen Truppen, bei denen 24 Soldaten ums Leben kamen.
Die Kämpfe begannen im Mai 2020 entlang der sogenannten „Line of Actual Control“ (LAC) zwischen den indischen Regionen Sikkim und Ladakh sowie dem chinesischen Autonomiegebiet Tibet. Die LAC markiert seit dem chinesisch-indischen Krieg von 1962 den Grenzverlauf im Himalaya. China erhebt Anspruch auf etwa 90.000 Quadratkilometer des Gebiets, das derzeit unter indischer Kontrolle steht.
Der Konflikt begann vor vier Jahren mit dem geplanten Bau einer Straße in einem Tal der Region und führte dort zu Kämpfen und Auseinandersetzungen. Beide Seiten setzten daraufhin Patrouillen entlang der Grenze aus und verlegten Zehntausende Soldaten in die Region. Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar erklärte am Montag, dass sich beide Länder auf eine neue Vorgangsweise für Patrouillen geeinigt haben.
Um Zusammenstöße zu verhindern, sollen chinesische und indische Truppen nach einem abgestimmten Zeitplan an strittigen Grenzabschnitten patrouillieren, erklärte ein hochrangiger indischer Militäroffizier. Monatliche Treffen und eine regelmäßige Überwachung der betroffenen Gebiete sollen sicherstellen, dass es zu keinen Verstößen kommt.