MK Unit bereichern mit zwei neuen Produkten den Zubehörmarkt für das Steyr AUG: Mit neuen Kopplern können nun auch die neuen 10er-Magazine von Steyr Arms miteinander verbunden werden. Für die älteren 9+1-Magazine wiederum gibt es nun mit dem Dummy eine robuste Magazinsverlängerung. Im Ranger Magazin-Langzeittest gibt es nach 700 Schuss und vielen Trockentrainings ein Zwischenfazit.

Das Team von MK Unit hat sich eine anspruchsvolle Aufgabe gesetzt: All jenen Nutzern der kurzen Magazine von Steyr Arms das „30er-Feeling“ in die Hände zu geben. Mit den ersten Kopplern für AUG-Magazine hat das, wie im allerersten Testbericht dazu festgehalten, sehr gut funktioniert. Neue Steyr AUGs werden allerdings mit einem neuen 10er-Magazin ausgeliefert, das zwar eine Verlängerung aufweist, aber vielen weder optisch ansprechend erscheint, noch das gewünschte „30er-Handling“ gibt. Deswegen haben MK Unit einen neuen Koppler entworfen.

Das zweite neue Produkt wird all jene mit den – bisher viel gängigeren – 9+1-Magazinen erfreuen: An den bereits vorgestellten Koppler wird nun ein Dummy angesteckt, der mehr Schutz für das Magazin bietet. Wir haben beide Neuentwicklungen im Dauertest und können schon von ersten Eindrücken berichten.

Montage des neuen Kopplers

Die Installation sowohl der neuen Koppler als auch der Dummies für die älteren 9+1-Magazine ist denkbar einfach. Bei den neuen Magazinen muss erst die Arretierung gelöst werden. Dazu reicht ein Bleistift, mit dem man die Stifte von unten löst. Ist das schwarze Verlängerungsstück abgeschoben, wird der Koppler aufgeschoben. Dieser weist wieder die gewohnte Griffigkeit des Kopplers für die Gen. 1-Magazine auf. Ist auch das zweite Magazin aufgeschoben, wird mit einer extrastarken Schraube der Deckel fixiert – fertig.

Zur Demontage nimmt man einen mitgelieferten Öffner und schiebt ihn in den Koppler ein, um die Stifte wieder zu lösen. Auch das: Ein Kinderspiel.

Die Montage des neue Dummies erfolgt analog zu jener des älteren Kopplers, wie wir es hier beschrieben haben. Man steckt auf der einen Seite des Kopplers ein 9+1-Magazin an, auf der anderen den Dummy und schraubt den Deckel drauf. Mehr gibt es nicht zu tun.

Die Original-Magazine sind von Haus aus mit einigem Spiel gefertigt, erfahren wir von MK Unit. Dieses mussten die Konstrukteure des Kopplers berücksichtigen, wodurch sich ein kleiner Zwischenraum zwischen Magazin und Koppler ergeben kann aber nicht muss. In der Praxis, sprich: im scharfen Schuss und im Trockentraining, spielt das allerdings keine spürbare Rolle.

Grenzen gibt die Konstruktion der originalen Magazine vor. Die Koppler sind für beide Generationen der 10er- beziehungsweise 9+1-Magazine von Steyr Arms konstruiert. Für die klassischen 30er- oder 40er-Magazine mit dem dicken Magazinboden sind sie definitiv nicht gemacht. So überlange Magazine wären nicht nur eine mehr als nur unpraktische Angelegenheit, sie gingen auch am Ziel, das sich MK Unit mit dem Koppler vornahmen, vorbei.

Unser aktuelles Testsetup vom Steyr AUG. ©Militär Aktuell/Bendl
Unser aktuelles Testsetup vom Steyr AUG.

Außerdem ist konstruktionsbedingt kein Mischen untereinander möglich, also beispielsweise ein neues 10er-Magazin mit einem 9+1-Magazin oder mit einem Dummy zu koppeln. Die neuen Magazine weisen nach Entnahme des schwarzen Griffs keinen Magazinboden mehr auf und sind daher ganz anders konstruiert, als die älteren Modelle. Es musste mit den neuen Kopplern schlichtweg eine eigene Lösung her.

Im Gebrauch

Für den Langzeittest stellt das Team von MK Unit dem Ranger Magazin eine ausreichende Anzahl an Magazinen, Dummies und Koppler für die anspruchsvollen Halbautomaten-Kurse bei Martin Thaler (Berichte dazu folgen) und Trainings im Shootingpark Leobersdorf zur Verfügung.

Sehr erfreulich ist, dass die beiden Koppler-Generationen die gleichen Außenmaße haben. Dadurch muss man keine neuen Handgriffe lernen: Man hat bei allen Modellen, egal welcher Generation, den gleichen satten und soliden Griff, wie man ihn von den originalen 30er-Magazinen kennt. Außerdem passen die Koppler sowohl in Pouches für einzelne Magazine (Templar’s Gear Fast Rifle Pouch) als auch in die doppelten Taschen (Tasmanian Tiger Double Mag Pouch). Das Reiben aneinander macht den Kopplern gar nichts, wenn auch sich Benutzungsspuren darauf nicht vermeiden lassen.

Kein Unterschied: Im direkten Vergleich Koppler für 9+1-Magazine (links) und für die neuen 10er-Magazine (rechts). ©Militär Aktuell/Bendl
Kein Unterschied: Im direkten Vergleich Koppler für 9+1-Magazine (links) und für die neuen 10er-Magazine (rechts).

Als Favorit der Redaktion haben sich die neuen Dummies entpuppt. Zwar sind sie in der Handhabung nicht anders zu verwenden, als zwei aneinander gekoppelte Magazine. Subjektiv empfunden ist es aber ein beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, dass das Magazin „untenrum“ geschützt ist. Außerdem schauen die Dummies einfach gut aus.

Drei Magazinwechsel-Drills wurden erfolgreich mit den Kopplern getestet, inklusive dem recht rabiaten Wechsel im „AK-Stil“, bei dem mit dem frischen Magazin der Auslöseknopf gedrückt und zugleich das alte Magazin weggeschoben wird. Immer empfehlenswert ist es dafür einen weichen Untergrund zu wählen, da bisher nur die 30er-Magazine von Steyr Arms und die P-Mags von Magpul eine so stabile Konstruktion aufweisen, die das Magazin den Aufprall auch auf härterem Untergrund eher überstehen lässt. Grenzen gibt es allerdings auch für die großen Magazine.

Neues von Glock beim Werksbesuch

Konstruktionsbedingt ist es daher nicht anzuraten, die Kombination aus Koppler und Dummy zu oft mit Schwung aus dem AUG auf den Hallenboden zu befördern. Der Dummy wirkt zwar unzerstörbar (und ist es wahrscheinlich auch), die verhältnismäßig dünne Seitenwand des Kopplers könnte aber je nach Auftreffwinkel nachgeben. Wer aber auf Kies oder in der Wiese trainiert, wird sich wenig Sorgen machen müssen, meint das Team von MK Unit auf Rückfrage.

Fazit

Knapp 1.000 Schuss sind durch das Steyr AUG unter Verwendung der Koppler von MK Unit durch, 700 davon in Kombination mit den neuen Dummies sowie mit den Kopplern für die 10er-Magazine – das digitale Schießbuch der High Ready App hat das alles verlässlich für uns dokumentiert. Zeit für ein Zwischenfazit.

Das Ziel der Koppler und der Dummies ist, dass man das „30er-Feeling“ zurück in die Hände bekommt, wozu ein Koppler mit zwei kurzen Magazinen oder eines in Kombination mit einem Dummy reichen. Dieses Ziel wird definitiv erreicht. Ob man ein 10er-Magazin mit Dummy oder ein 30er-Magazin verwendet – die Handhabung ist ident.

Wer oben erwähnte Einschränkung beachtet und die Koppler nicht am harten Hallenboden für Magazinwechsel-Drills verwendet, wird die Koppler wahrscheinlich nicht mehr demontieren wollen. Das „30er-Feeling“ steht jetzt allen zur Verfügung, wer würde darauf verzichten wollen?

Die Tests laufen weiter. Es sind noch einige Kursbesuche und viele Trainings vorgesehen. Wir halten euch über weitere Entwicklungen am Laufenden.

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Quelle©Militär Aktuell/Bendl