Martin Thaler unterrichtet im Shootingpark Leobersdorf in der Kursreihe „Dynamic Carbine High Performance Fundamentals” worauf es beim Umgang mit dem Halbautomaten ankommt – ganz unabhängig, ob Schütze im IPSC, 3-Gun, Verteidigungsschießen oder in anderen Richtungen. Wie Martin diesen Spagat hinbekommt und was man in seinen Kursen lernt, erfährt ihr im Ranger Magazin, made by Militär Aktuell.

Die Besuche der zwei Einführungsmodule 1 (-> Hier geht’s zum Erfahrungsbericht) und Modul 2 (-> Der Erfahrungsbericht) wurden also gemeistert. In Modul 3 legt Martin Thaler einen drauf und setzt zwei Schwerpunkte: Am Programm stehen das schnelle Indexen, also das in einen stabilen Anschlag und in die richtige Haltung Kommen, sowie der Zielwechsel.

Martin Thalers präferiertes Kurs-Werkzeug: Ein AR mit Mil-Specs-Abzug und Lasermodul zur besseren Veranschaulichung. ©Militär Aktuell/Bendl
Martin Thalers präferiertes Kurs-Werkzeug: Ein AR mit Mil-Specs-Abzug und Lasermodul zur besseren Veranschaulichung.

Beim Indexen ist Martins Grundgedanke für alle Waffenplattformen und Anwendungsziele anwendbar: Es geht darum, die Waffe so anzuschlagen, dass man sofort in eine sehr gute Haltung und Schussposition kommt. Damit aber nicht genug. „Der Waffenanschlag muss qualitativ so hochwertig sein, dass ich auch Folgeschüsse gut kompensieren kann”, ergänzt Martin. Das muss aus jeder Position heraus gelingen, egal ob Low- oder High-Ready oder aus irgendeiner anderen Startposition.

Mit weniger sollte man sich nicht zufrieden geben – und muss man auch nicht. Wir beginnen das Training also wieder mit dem richtigen Spannungsaufbau und der Beobachtung, wohin sich die Mündung nach dem ersten Schuss hinbewegt. Mit entsprechenden Kniffen wird so lange selbständig nachkorrigiert, bis der Folgeschuss dort ist, wo er sein sollte – solange sich nicht noch Abzugsfehler oder fehlende Konzentration bemerkbar machen.

Nachdem sich die Erfolge danke des schrittweisen Heranarbeitens rasch zeigen – wie immer in Martins Kursen bei minimalem Munitionsverbrauch – ist man rasch versucht, das Tempo selbständig zu erhöhen. Aber auch das will gelernt sein. Ruckartiges Hochziehen ist da schon einmal die Folge, elegant schaut anders aus, ebenso ein schönes Trefferbild. Wieder bringt Martin Ruhe und Konzentration in die Abläufe rein. Er warnt davor, Geschwindigkeit zu erzwingen. Der Fokus sollte eher darauf liegen, entspannt und geschmeidig zu arbeiten. Martin gibt viele Hinweise, die man sofort selbst anwenden kann. Wir bemerken wieder einmal: Das Muskelgedächtnis wird auch an diesem Abend ordentlich „gefüttert”. Gut so!

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Ähnlich konzentriert und ruhig geht es in den zweiten inhaltlichen Abschnitt des Moduls, dem Zielwechsel. Es geht im Kurs darum, zu verstehen und zu erfahren, wie man unterschiedliche Ziele beschießt, ohne, dass der Waffenanschlag darunter leiden muss. Wieder liegt der Fokus auf einer fließenden und zielgerichteten Bewegung und wieder einmal mehr auf der mentalen Vorbereitung: Noch vor dem ersten Schuss wird das Ziel durchbohrt – und zwar geistig durch die Fokussierung. Ebenso erfolgt auch der Zielwechsel zuerst durch blickgerichtete Konzentration.

Würde Martin nicht die dazu entsprechenden Techniken vermitteln, wäre man schnell versucht, in die alten – letztlich ineffizienten – Muster zu wechseln. Schritt für Schritt kommt man aber in einen „Flow” mit dem eigenen Werkzeug und erkennt die Vorteile eines maximal konzentrierten Schießtrainings. Auch auf kurze Distanzen weit unter 50 Meter ist nicht zu vernachlässigen, was ein auf ein Ziel fokussierter Geist alles aus der „Maschine” herausholen kann. Ab da beginnt die eigentliche Arbeit, die einem aber niemand abnehmen kann.

Der kollegiale Austausch wird in Kursen von Martin Thaler im Shootingpark Leobersdorf groß geschrieben. ©Militär Aktuell/Bendl
Der kollegiale Austausch wird in Kursen von Martin Thaler im Shootingpark Leobersdorf groß geschrieben.

Es ist kaum zu glaube: Nur 135 Schüsse fielen aus dem Steyr AUG Z A2 in den etwa drei Kursstunden, wie das digitale Schießbuch der High-Ready-App festhält. In den nachfolgenden Trainings kamen einige mehr dazu, glücklicherweise sind die in Modul 3 vermittelten Inhalte geradezu ideal im Trockentraining einzuüben.

Rückblickend betrachtet hat sich am Steyr AUG spätestens ab Modul 3 der Handguard von Clawgear bewährt (ein Langzeit-Testbericht dazu folgt). Die Magazinkoppler für das AUG und die Magazin-Dummies von MK Unit sind ebenfalls weiterhin verlässlich im Einsatz.

@Militär Aktuell

Modul 4 muss vom Ranger-Team zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, weil wir als Team von Militär Aktuell und dem Ranger Magazin zu der Zeit bei der Enforce Tac 2025 und der IWA 2025 waren. Die Berichte dazu und zu den ebenfalls schon besuchten Modulen 5 und 6 folgen noch. So viel sei schon jetzt gesagt: Die „Aha-Momente” lassen nicht nach – es werden nur mehr!

Quelle©Militär Aktuell/Bendl