Das russische Rüstungsexportunternehmen Rosoboronexport wird seinen T-90MS Proryv-Kampfpanzer (Proryv = Durchbruch) auf dem zentralen Platz des russischen Ausstellungsgeländes auf der Rüstungsmesse IDEX 2025 (17. bis 21. Februar, VAE) präsentieren.
Während Russland auf der IDEX 2021 noch Kunden für in Entwicklung befindliche Projekte wie den T-14 Armata und die Su-75 Checkmate (-> Suchoi zeigt neuen LTS-Fighter) suchte, liegt der Fokus in diesem Jahr offenbar auf schnell lieferbaren Rüstungsprodukten. Der T-90MS Proryv ist dabei kein Neuling auf der Messe – bereits 2013 wurde er dem Publikum in einer dynamischen Vorführung vorgestellt.
Der T-90MS Proryv wird von Uralwagonsawod, einer Tochtergesellschaft von Rostec, in Nischni Tagil, rund 100 Kilometer nördlich von Jekaterinburg, produziert. Der ursprüngliche T-90 wurde 1993 in Kubinka der Öffentlichkeit vorgestellt, während die M-Variante erstmals 2011 erschien. Die MS-Version ist speziell für den Export konzipiert.
Der T-90MS wiegt 48 Tonnen und ist mit einer 125-Millimeter-Glattrohrkanone ausgestattet, die auch Lenkwaffen abfeuern kann. Er verfügt über 40 Schuss Munition, davon 22 im automatischen Karussellader. Die zusätzliche Bewaffnung umfasst eine ferngesteuerte 12,7-Millimeter-Waffenstation sowie ein 7,62-Millimeter-koaxiales Maschinengewehr. Das Fahrzeug bietet ein Rundumsichtsystem und ist mit je einem Periskop für Kommandant und Richtschütze ausgestattet. Angetrieben wird der T-90MS von einem 1.130-PS-Motor, gekoppelt an ein 8-Gang-Getriebe.
Zu den sichtbaren Modifikationen der aktuellen T-90MS-Variante gehören Schutzeinrichtungen gegen Drohnen (-> Zum Militär Aktuell Drohnen-Themenbereich), Panzerabwehrlenkwaffen und raketengetriebene Hohlladungen.
In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti zur bevorstehenden IDEX 2025 kündigte Bekhan Ozdoev von Rostec an, dass auf der Messe „der beste Serienpanzer der Welt” präsentiert wird. Ihm zufolge hat dieses Modell das Potenzial, ein äußerst erfolgreicher Kauf für internationale Partner zu werden.
„Der T-90MS-Panzer, den Rosoboronexport auf der IDEX 2025 präsentieren wird, ist nicht dasselbe Fahrzeug, das wir 2013 gezeigt haben. Es handelt sich um eine Exportversion des Panzers, der sich im Rahmen der militärischen Sonderoperation in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) im Kampfeinsatz bewährt hat. Dieses Modell wurde in allen Systemen weiterentwickelt und verbessert. Wir haben diese Version noch nie außerhalb Russlands vorgestellt”, erklärte Bekhan Ozdoev.
Der aktuelle T-90MS verfügt über ein hochmodernes Feuerleitsystem mit fortschrittlichen Visieren, optimierten Schnittstellen und einer erweiterten Munitionspalette. Dazu gehören neue panzerbrechende Unterkalibergeschosse, hochexplosive Splittergranaten mit Fernzündung sowie ein Lenkflugkörper. „Dieses System bietet außergewöhnliche Feuerkraft”, betonte Ozdoev.
Russlands Entscheidung, den T-90MS auf der IDEX 2025 zu präsentieren, fällt in eine Zeit steigender globaler Nachfrage nach modernen Kampfpanzern. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die eher durchwachsene Leistung russischer Panzer im Ukraine-Krieg die Exportaussichten beeinflusst.
Die Fokussierung auf schnell verfügbare Waffensysteme wirft zudem ein bezeichnendes Licht auf die finanzielle Lage der russischen Rüstungsindustrie. Ähnlich wie bei der zügigen Lieferung der Su-57 an Algerien scheint Russland vorrangig an kurzfristigen Deviseneinnahmen interessiert zu sein. Lange Lieferzeiten und hohe Vorfinanzierungen sind angesichts eines russischen Leitzinses von 21 Prozent kaum wirtschaftlich tragfähig.
Die Situation in Westeuropa ist ähnlich, wenn auch nicht direkt vergleichbar. Während derzeit vor allem Leopard-2-Modifikationen bestellt und produziert werden, setzen europäische Hersteller bereits auf die Zukunft. Auf der Eurosatory 2024 präsentierten sie eine Reihe innovativer Panzer-Prototypen.
Besonders hervorzuheben ist Italien, das als erstes Land den Rheinmetall KF51 Panther bestellt hat. Dieses neue Kampffahrzeug wurde von der deutschen Industrie als direkte Antwort auf den russischen T-14 Armata entwickelt.