Am 16. Jänner berichtete das Internetjournal „The Warzone”, dass ein MH-60 Seahawk-Hubschrauber der US-Navy erstmals eine Drohne abgeschossen hat. Der Vorfall ereignete sich über dem Roten Meer, die abgeschossene Drohne wurde von den Huthi-Milizen im Jemen gestartet.

Schon im März des Vorjahres hatte ein französischer Marinehubschrauber vom Typ AS565 Panther der Fregatte Alsace eine Huthi-Drohne über dem Roten Meer mit seinem 7,62-Millimeter-Maschinengewehr abgeschossen und auch die Ukraine setzt bei ihrem Abwehrkampf gegen Russland (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) erfolgreich Helikopter gegen sogenannte „Slow Moover” ein.

Das neueste Video, das diese Woche veröffentlicht wurde, zeigt einen ehemaligen afghanischen Mi-17-Hubschrauber, der eine Geran-II (Shahed-136)-Langstrecken-Kamikazedrohne abschießt.

 

Ein weiteres ukrainisches Video aus dem Herbst zeigt die entscheidende Rolle der Bordschützen bei Abfangeinsätzen. Während der Pilot des Hubschraubers fast in Formation neben der Drohne fliegt, zielt der Bordschütze gezielt auf den Antrieb der Drohne. Ein Treffer im Bugbereich wäre besonders gefährlich, da sich dort der etwa 30 Kilogramm schwere Gefechtskopf befindet. Dieser sollte nicht in der Nähe des Hubschraubers detonieren – das wäre extrem riskant. Ein weiteres Schlüsselelement des Konzepts ist die klare Aufteilung der Einsatzzonen. Die bodengebundene Fliegerabwehr wird eher in der Nähe der Prioritätsziele positioniert, während die Hubschrauber vor der Fliegerabwehrzone operieren. Die Abschüsse erfolgen zudem immer über unbewohntem Gebiet, sodass die Drohne auf unbesiedeltem Territorium abstürzt.

„Miliz trifft Wirtschaft“ zu Gast bei Viewpointsystem

Im Jänner 2025 berichteten russische Quellen von 2.599 Starts von Drohnen des Typs Geran-II sowie Gerber und Parodie-Täuschkörper-Drohnen auf Ziele in der Ukraine. Die Gefechtsköpfe der Drohnen wiegen mittlerweile bis zu 100 Kilogramm und die Reichweiten bei einigen hundert Kilometern bis hin zu 2.000 Kilometer. Hauptsächlich werden Flächenziele wie Kraftwerke, Umspannwerke und andere kritische Infrastrukturen angegriffen.

©Militär Aktuell

„Slow Moover“ im Fokus des Bundesheeres

Auch wenn Abfangjäger in Österreich traditionell im medialen Fokus stehen, wenn es um die Luftraumüberwachung geht, hat das Bundesheer langsame und/oder bodennahe Luftziele nie vernachlässigt.

Ein Video aus dem Jahr 2018 zeigt, dass der scharfe Einsatz gegen diese Zielkategorie bereits damals trainiert wurde – und zwar nicht erst seit dem globalen Aufkommen des Kamikaze-Drohnenkriegs.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der umfangreiche Erfahrungsschatz stammt unter anderem aus der jährlich stattfindenden Luftraumsicherungsoperation „Daedalus”, die zum Schutz des Weltwirtschaftsforums in Davos durchgeführt wird (-> „Daedalus 25” erfolgreich beendet).

OH-58 mit österreichischen Hoheitszeichen – ©Bundesheer
Der komplexe, schwer einsehbare Luftraum, die oft schnell wechselnde Wetterlage und die notwendige, koordinierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Schweiz schaffen ideale Bedingungen, um Kenntnisse und Fähigkeiten auf hohem Niveau zu erhalten.

Das Bundesheer kann gegen niedrig und langsam fliegende Ziele vor allem

  • die Pilatus PC-7, bewaffnet mit 12,7-Millimeter-Maschinengewehr-Behältern,
  • die Bell OH-58, bewaffnet mit 7,62-Millimeter-Revolverkanone,
  • den Sikorsky S-70A42 Black Hawk mit 7,62-Millimeter-Maschinengewehren und
  • künftig auch den Leonardo AW169 Lion mit 7,62-Millimeter-Maschinengewehren und 12,7-Millimeter-Maschinengewehr-Behältern zum Einsatz bringen.

Hier geht es zu weiteren Bundesheer-Meldungen und hier zu unserem Drohnen-Themenbereich mit allen aktuellen News zum Thema.

Quelle©Bundesheer