Das Technologieunternehmen Helsing produziert eigenen Angaben zufolge 6.000 weiter HX-2-Kampfdrohnen für die Ukraine. Dies folgt auf einen früheren Auftrag über 4.000 Kampfdrohnen, die mit ukrainischen Partnern hergestellt und bereits ausgeliefert werden. Mit dem neuen Auftrag wird Helsing zu einem der größten Hersteller von Kampfdrohnen weltweit.
Die HX-2-Kampfdrohne wurde Ende 2024 vorgestellt und ist eine elektronisch angetriebene X-Wing-Präzisionsdrohne mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometer. Der Einsatz künstlicher Intelligenz macht die Drohne „resistent gegen elektronische Kriegsführung und Störmaßnahmen”, wie es von Seiten des Unternehmens heißt. Helsings Aufklärungs- und Steuerungssoftware Altra ermöglicht es demnach, mehrere HX-2-Drohnen zu Schwärmen zusammenzufassen, die von einem menschlichen Bediener kontrolliert werden.
Das HX-2-System wurde von Grund auf für die Massenproduktion konzipiert, mit deutlich geringeren Stückkosten als herkömmliche Systeme.
Helsing hat dafür die erste Resilience Factory (RF-1) in Süddeutschland in Betrieb genommen, die Produktionskapazität liegt bei 1.000 HX-2-Drohnen pro Monat. Dabei handelt es sich laut dem Unternehmen um „hocheffiziente Produktionsanlagen, die Nationalstaaten eine lokale und souveräne Fertigung ermöglichen”. Der Plan ist es, an mehreren Standorten in Europa weitere Resilience Factories zu errichten, um im Konfliktfall Zehntausende Einheiten pro Monat produzieren zu können.
Gundbert Scherf, Mitgründer von Helsing, sagt: „Wir steigern die HX-2 Produktion parallel zu neuen Bestellungen. Der Krieg in der Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) zeigt täglich, dass moderne, präzise Technologie zahlenmäßige Nachteile gegenüber älteren Systemen ausgleichen kann. Die NATO muss daraus schnell die richtigen Lehren ziehen. Mit unseren Resilience Factories setzen wir auf eine dezentrale Massenproduktion in ganz Europa. So können einzelne Länder direkt vor Ort produzieren und die Kontrolle über Produktion und Lieferkette behalten.”
Niklas Köhler, Mitgründer von Helsing, sagt: „Wir haben Europas klügste Köpfe vereint, um die Massenproduktion der Zukunft zu entwickeln. Unsere Resilience Factories setzen auf ein softwarebasiertes Design und skalierbare Produktionstechniken. So lösen wir komplexe Probleme mit Software statt mit aufwendiger Elektronik. Das ermöglicht eine schnelle Produktion, stärkt die Abschreckung und schützt unsere Demokratien. HX-2 ist nur der Anfang – weitere Produkte werden nach diesem Prinzip folgen.”
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