Auch in den letzten Maitagen und im Juni hat das Heeresgeschichtliche Museum wieder einige Highlights zu bieten. So etwa am 29. Mai, wenn es um die historische Bedeutung der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn zwischen 1914 und 1945 geht, oder auch nur wenige Tage später, wenn der Titel des Vortrags „NS-Kriegsverbrechen in Italien 1944 und die fehlende Verfolgung der Täter” lautet.

Hier ein paar der Highlights im Überblick:

  • „Entlang der Nordbahn 1914-1945” am 29. Mai um 17.00 Uhr: Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn war die wirtschaftlich erfolgreichste und wichtigste Bahnlinie der Habsburgermonarchie und wurde 1906 verstaatlicht. Im Ersten Weltkrieg war sie von großer strategischer Bedeutung, 1918 wurde sie zerstückelt. Nach „Anschluss”, Zerschlagung der Tschechoslowakei und den Überfällen auf Polen und die Sowjetunion stand das gesamte Streckennetz der Nordbahn ab Juli 1941 unter einheitlicher Verwaltung durch das Deutsche Reich. Anhand von Karten- und Fotomaterial wird die bewegte Geschichte dieser Bahnlinie anschaulich gemacht.

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  • „NS-Kriegsverbrechen in Italien 1944 und die fehlende Verfolgung der Täter” am 3. Juni um 19.00 Uhr: Während der Besatzung Italiens im Zweiten Weltkrieg töteten deutsche Truppen etwa 10.000 Zivilpersonen. Nach Kriegsende herrschte Schweigen zu diesen Massakern. In Österreich sind die Vorgänge nahezu unbekannt, obwohl sich viele „Österreicher” unter den Tätern befanden. Die fehlende Aufarbeitung hat für die Überlebenden und die Familien der Opfer in Italien schmerzliche Konsequenzen gehabt. Anschließend findet auch eine Diskussion mit Kerstin von Lingen statt.
  • „Das Habsburgische Militär als Gesundheitsmanager im 18. Jahrhundert?” am 20. Juni um 17.00 Uhr: Der Vortrag beleuchtet die Möglichkeiten und Beweggründe zur Eindämmung von Krankheiten. Die Kategorie „Prävention” erlangte im militärmedizinischen Kontext im 18. Jahrhundert besondere bedeutung und steht in enger Verbindung mit der Etablierung medizinischer Techniken wie Quarantäne und Social Distancing. Eine historische und kritische Auseinandersetzung liefert vielschichtige Antworten, wenn es darum geht, das Militär in seinem alltäglichem Handlungsspielraum zu begreifen.
Quelle©Heeresgeschichtliches Museum