Die Debatte über industrielle Kooperationen und die stärkere Einbindung der österreichischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie gewinnt weiter an Dynamik. Nachdem die Industriellenvereinigung gestern einen Maßnahmenplan zur Unterstützung der Branche präsentiert hat, bekannten sich heute Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in einer gemeinsamen Aussendung klar zu „Made in Austria”.

„Ganz Europa investiert in Sicherheit und technologische Souveränität – Österreich darf dabei nicht auf der Zuschauertribüne stehen. Ich bekenne mich klar zur Sicherheits- und Verteidigungsindustrie als Schlüsselbranche für unseren Wirtschaftsstandort”, so Hattmannsdorfer. „Diese Branche ist sicherheitspolitisch unverzichtbar und zugleich ein starker Innovationstreiber mit hoher Wertschöpfung im Inland. Sie verbindet Forschung, Industrie und Technologie – und schafft damit Arbeitsplätze, Know-how und wirtschaftliche Stabilität.”

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Industrielle Kooperationen gezielt nutzen

Die Bundesregierung arbeite daher an klaren Rahmenbedingungen, um industrielle Kooperationen künftig gezielter zu nutzen – wie es auch im Regierungsprogramm vorgesehen ist. „Während andere Länder diese Instrumente längst erfolgreich einsetzen, wurde ihr Potenzial in Österreich bislang kaum ausgeschöpft. Das soll sich jetzt ändern”, so Hattmannsdorfer. „Wir starten gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium einen transparenten Prozess, um industrielle Kooperationen strategisch voranzutreiben – zum Nutzen von Forschung, Standort und Unternehmen.”

„Wir starten gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium einen transparenten Prozess, um industrielle Kooperationen strategisch voranzutreiben.“

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer

„Für mich als Verteidigungsministerin ist es entscheidend, dass Beschaffungen für das Bundesheer möglichst viel Wertschöpfung in Österreich schaffen. Das Regierungsprogramm sieht ausdrücklich vor, internationale Industriekooperationen in Österreich zu etablieren. Dabei achten wir im Rahmen der Ausschreibungsgesetze darauf, dass möglichst viele heimische Unternehmen beteiligt sind. So setzen wir einen wichtigen Schritt für transparente, zukunftsorientierte und wirtschaftlich sinnvolle Kooperationen, die unserer Industrie und dem Standort Österreich zugutekommen”, ergänzt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

„Für mich als Verteidigungsministerin ist es entscheidend, dass Beschaffungen für das Bundesheer möglichst viel Wertschöpfung in Österreich schaffen.“

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Sicherheitswirtschaft als Wachstumsmotor

„Der Sicherheits- und Verteidigungssektor ist längst eine tragende Säule unserer Wirtschaft – mit über 30.000 Beschäftigten, 3,3 Milliarden Euro Umsatz und einer Forschungsquote von 7,5 Prozent. Investitionen in Sicherheit sind zugleich Investitionen in Innovation, Forschung und hochwertige Arbeitsplätze. Gerade jetzt kann dieser Sektor helfen, den Wirtschaftsmotor anzukurbeln, Wertschöpfung im Land zu halten und technologische Souveränität zu sichern”, so Hattmannsdorfer weiter.

Impulse für Forschung, Industrie und Regionen

Gerade in einer Phase, in der viele Industriebranchen vor großen Herausforderungen stehen, könne der Sicherheitssektor entscheidend zum Aufschwung beitragen.

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„Von der Kasernenmodernisierung über Fahrzeugbeschaffungen bis zu High-Tech-Komponenten – die Investitionen im Bereich der Verteidigung fließen direkt in die Regionen, stärkt die Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Beim Radpanzer Pandur Evolution (-> 225 neue Pandur Evolution für das Bundesheer) verbleiben mit knapp 85 Prozent der Wertschöpfung in Österreich und insgesamt sind über 220 heimische Firmen beteiligt. Auch bei großen Bauvorhaben verbleibt der Produktionsgewinn mit 99 Prozent in Österreich und werden von regionalen Unternehmen durchgeführt”, ergänzt Klaudia Tanner.

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Quelle©Daniel Auer