Vor wenigen Tagen hat Hindustan Aeronautics (HAL) in Bangalore von der indischen Regierung einen Auftrag zur Produktion von 12 weiteren Su-30MKI-Kampfflugzeugen erhalten. Der Vertrag mit dem Verteidigungsministerium über 125 Milliarden indische Rupien (knapp 1,5 Milliarden Euro) sieht vor, dass HAL die Flanker-H in seinem Werk in Nasik mit russischer Lizenz fertigt.
„Die Lieferung dieser Flugzeuge wird die Einsatzfähigkeit der indischen Luftwaffe verbessern und die Verteidigungsbereitschaft des Landes stärken”, heißt es seitens des indischen Verteidigungsministeriums. Betont wird, dass 62,6 Prozent der Komponenten von indischen Herstellern bezogen werden, der Rest kommt von der russischen UAC und kleineren Anteile der Avionik auch aus dem Westen – vor allem aus Israel und Frankreich.

Die indische Luftwaffe betreibt – nach einigen Abstürzen und einem Abschuss durch (behauptet) Pakistan – derzeit noch 266 seiner ursprünglich 272 Su-30MKI. Die Jets bilden neben 35 Dassault Rafale das Rückgrat der indischen Luftwaffe und ein Teil davon soll aktuell einer Modernisierung unterzogen werden.
Dazu genehmigte Neu-Delhi im September den Kauf von 240 AL-31F-Triebwerken von NPO-Saturn, wobei 54 Prozent der Triebwerkskomponenten ebenfalls in Indien hergestellt werden sollen. Außerdem werden auch neue elektronische Kampfführungssysteme beschafft.
Laut dem indischen Verteidigungsministerium hat HAL neben der Produktion der nun bestellten zwölf Maschinen unter russischer Lizenz auch Pläne für 72 weiterentwickelte Suchois vorgelegt. Sollte der Initiative für die sogenannten „Super-30” entsprochen, wird die Flanker-Flotte der indischen Luftwaffe mindestens 350 Stück erreichen. Allerdings ist – wie so oft in Indien – mit vollständiger Umsetzung in allenfalls einer Dekade zu rechnen, parallel zur Beschaffung von Rafale-M für die indischen Flugzeugträger, dem weiteren Hochfahren der Tejas Mk.1A-Produktion (-> Auf 83 Tejas folgen nochmals 97 Maschinen) und der Einleitung des 5. Generation-Projekts AMCA (-> Indiens Stealth-Fighter-Programm wird Realität).