Auf der internationalen Verteidigungsmesse DEFEA Anfang Mai feierte eine neue Variante des APC Leonidas ihr Debüt. Wie Defence Redefined berichtete, war bei dieser Variante erstmals das elektronische Kampfführungssystem (EW) RF Hunter des zypriotischen Unternehmens SignalGeneriX zu sehen. Schon zuvor sei das VTOL-UAV Poseidon von Swarmly Aero erfolgreich in den Schützenpanzer integriert worden.
Beim Schützenpanzer Leonidas handelt es sich um eine Abwandlung des österreichischen Schützenpanzers Saurer von Steyr-Daimler Puch. Das Tochterunternehmen Steyr Hellas SA stellte diesen Schützenpanzer in Griechenland her. Obwohl der Saurer beim Österreichischen Bundesheer seit 2002 durch seinen Nachfolger, den Schütenpanzer Ulan, ersetzt wurde, sind bei den griechischen Streitkräften noch zahlreiche Versionen des dort Leonidas genannten Panzer im Einsatz.
Laut Defence Redefined biete diese neue Konfiguration operative Vorteile und unterstreiche die Synergie zwischen der zypriotischen und der griechischen Verteidigungsindustrie. Zudem soll dadurch eine bestehende Fahrzeugplattform, die aufgrund des Fehlens eines umfassenden Modernisierungspakets von der Veralterung bedroht ist, aufgewertet werden. So soll mit dieser Konfiguration nicht nur die Feuerkraft verbessert, sondern auch die Überlebensfähigkeit und Mobilität des Fahrzeuges gesteigert werden.
Das auf der DEFEA ausgestellte Fahrzeug war außerdem mit einem Nimrod 300-Turm ausgestattet, der vom slowenischen Unternehmen Valhalla entwickelt wurde und mit einer 30-Millimeter-ATK-MK44-Kanone sowie einem Einzelwerfer für Spike-LR2-Panzerabwehrlenkflugkörper (ATGMs) bewaffnet ist. Mit diesem Turm soll die Umwandlung von einem gepanzerten Mannschaftstransporter zu einem Schützenpanzer gelingen.

Aber wieder zurück zum elektronischen Kampfführungssystem RF Hunter: Entwickelt wurde das System zur Erkennung und Analyse von Signalemissionen und drahtloser Kommunikation mithilfe von Funkpeiltechniken. Laut dem Hersteller Signal Generix integriert dieser Sensor die Erkennung aller Radiofrequenzquellen (RF) mit Geolokalisierungsfunktionen und markiert deren Position auf einer digitalen Karte. Dies umfasst sowohl feindliche als auch freundliche Kommunikation sowie Drohnenaktivitäten und kann im Rahmen netzwerkzentrierter Operationen in Verbindung mit anderen Systemen betrieben werden.
Diese spezielle Variante des RF Hunter ist in der Lage, den Standort und die Flugbahn von Drohnen zu bestimmen, die im Einsatzgebiet des Leonidas operieren, und ihre Koordinaten an das Waffensystem zur Hard-Kill-Neutralisierung zu übertragen. Die vom RF Hunter bereitgestellte Drohnen-Zielerfassungsfähigkeit verbessert die Einsatzfähigkeit des Systems erheblich und schafft so einen wirksamen Schutzschild gegen Bedrohungen aus der Luft.
Wenn der RF Hunter in eine Bodenplattform integriert wird, trägt er zur Bildung eines vollständigen gemeinsamen Lagebildes (COP) bei und verbessert gleichzeitig die Fähigkeit des Systems, HF-Emissionen in hochintensiven Einsatzumgebungen zu erkennen und zu identifizieren.
Neben der Integration in Fahrzeuge und Luftplattformen ist der RF Hunter auch in einer tragbaren Konfiguration als Rucksacksystem erhältlich, das von einer einzelnen Person bedient werden kann. Er nutzt die Software Defined Radio (SDR)-Technologie, die das gesamte Frequenzspektrum von 30 MHz bis 3800 MHz abdeckt, sodass er Emissionen abfangen und deren Ursprung auf vollständig passive Weise identifizieren kann.
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