Vor einem halben Jahr beauftragte das Österreichische Bundesheer bei General Dynamics European Land Sytstems-Steyr den Kauf von insgesamt 225 Mannschaftstransportpanzer Pandur Evolution in zwölf unterschiedlichen Ausführungen. Darunter zum Beispiel eine Version mit Fliegerabwehrturm Skyranger von Rheinmetall Air Defence (-> GDELS-Steyr zeigt Pandur mit Skyranger-Turm auf der „Airpower”), aber auch eine Mörser- und Medevac-Version.
Unabhängig davon präsentierte das Unternehmen nun auch eine – allerdings beim Bundesheer nicht geplante – SOF-Variante des Pandur Evolution mit Valhalla Nimrod 300-Waffenstation und Switchblade 300 Block 20 Loitering Munition.
Zu sehen war das Konzeptfahrzeug Medienberichten zufolge diese Woche auf dem KSK-Symposium in Deutschland, vom Hersteller war dazu und zu den Fahrzeugdetails allerdings kein Statement zu bekommen.
Offensichtlich ist jedenfalls, dass die in mattschwarz lackierte Spezialversion auf einem Pandur Evolution Basisfahrzeug aufbaut. Im Unterschied zu den beim Bundesheer bereits eingeführten und geplanten Varianten, bei denen der Fahrer im Fahrzeuginneren sitzt und mit Winkelspiegel navigiert, sitzt der Fahrer in der SOF-Variante in einer mit Panzerglas geschützten Fahrerkuppel. Dadurch ist in jedem Fall ein besserer Rundumblick möglich und eine bessere Situational Awarness garantiert.
Bewaffnet ist der SOF-Pandur Evolution mit einer Nimrod-Waffenstation des slowenischen Herstellers Valhalla mit einer 30 Millimeter Mk44-Bushmaster-Kanone (30×173 Millimeter) von Northrop Grumman. Darauf aufgebaut ist zudem ein Enforcer-Lenkflugkörper-Launcher von MBDA zur Bekämpfung gepanzerter Bodenziele. Kürzlich hat MBDA das System allerdings auch in Richtung einer Anti-Drohnen-Version weiterentwickelt – möglich daher auch, dass GDELS-Steyr damit eine Art „Basis-Drohnenschutz” für sein Fahrzeug gewährleisten möchte. Abgerundet wird die Bewaffnung von zwei am Ende des Fahrzeugs (je einer links und rechts) befestigten Launchern für je drei Switchblade 300 Block 20.
Dabei handelt es sich um das Nachfolgemodell der Switchblade 300 mit hochauflösender EO/IR-Schwenkkamera und einer neuen Touchscreen-Feuerleiteinheit (FCU). Direkt nach dem Rohrstart entfaltet sich das System, das Gewicht pro Stück liegt unter zwei Kilogramm. Laut Hersteller bietet die Switchblade 300 Block 20 die Möglichkeit für mehr als 20 Minuten taktische Aufklärung, Überwachung und Zielerfassung. Das System liefert zudem Echtzeit-Videos für den Einsatz gegen Ziele außerhalb der Sichtlinie (BLOS) und lässt sich dank seiner offenen Architektur auch mit externen C2-Systemen verbinden.
Abgerundet wird das SOF-Konzept des Pandur Evolution von einem Drohnenschutznetz, hier dürfte der Hersteller wohl bereits Lehren aus dem Ukraine-Krieg (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) in sein Konzept einfließen lassen haben.
Aufgrund seiner Konfiguration zielt GDELS-Steyr mit seinem SOF-Pandur Evolution wohl auf robuste Aufklärungs-, Rettungs- und Geiselbefreiungsszenarien ab, bei denen es darum geht, schnell und geschützt in gefährdete Zonen einzudringen und dort Missionen durchzuführen.
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Ob und wann an eine konkrete Umsetzung des Fahrzeugs gedacht wird, war auch auf Anfrage nicht zu erfahren. Möglich, dass man sich damit bereits für anstehende Ausschreibungen – wohl vor allem mit Blick auf den internationalen Markt – positionieren möchte.
Hier geht es zu weiteren Meldungen rund um General Dynamics European Land Systems-Steyr und hier zu weiteren Meldungen von General Dynamics European Land Systems mit Sitz in Madrid.