Das Forschungsschiff „Planet” ist am 1. Oktober planmäßig zu einem NATO-Unterstützungseinsatz in die Ägäis ausgelaufen. Als Führungsplattform wird das Schiff gemeinsam mit der deutschen Marine bis Anfang 2025 an der NATO Aegean Sea Activity (ASA) teilnehmen.
Seit 2016 trägt dieser NATO-Einsatz zur Bewältigung der Flüchtlings- und Migrationskrise in der Ägäis bei. Dabei werden beteiligte Behörden durch Seeraumüberwachung und Austausch von Lageinformationen bei ihrem Einsatz gegen Schlepper und ihre Netzwerke unterstützt.
Die „Planet” ist ein Forschungsschiff der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) in Eckernförde. Mit ihren Fähigkeiten zur Lagebilderstellung auf See, den Führungsmöglichkeiten, der notfallmedizinischen Versorgung und den Unterbringungskapazitäten an Bord eignet sich das Schiff für den anstehenden Einsatz gut als Führungsplattform.
Für die deutsche Marine sind die weltweiten Anforderungen in den letzten Jahren gestiegen. Deshalb wurde zur Erhöhung des Handlungsspielraumes entschieden, geeignete zivile Schiffe in diese Einsätze einzubinden. Dem 3. Marinesuchgeschwader als Leitverband unterstellt, wird die „Planet” personell sowohl zivil als auch militärisch besetzt. Der eigentliche Auftrag wird unverändert durch das eingeschiffte militärische Personal wahrgenommen. Dadurch wird deutlich, dass zivile Ressourcen und Technologien in Krisensituationen für die nationale Sicherheit genutzt werden können.
Das Forschungsschiff „Planet” ist eines der modernsten seiner Art in der NATO. Es wurde in der so genannten Small-Waterplane-Area Twin-Hull (SWATH)-Bauweise gebaut. Hier wird der Auftrieb wesentlich von den beiden unter Wasser liegenden Schwimmkörpern erbracht. Die schlanken Stege, die die beiden Schwimmkörper und den Schiffskörper verbinden, tragen nur in geringen Maßen zum Auftrieb bei. Das macht die „Planet” besonders unempfindlich gegen Seegang.
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