Das Eichenwerk rund um Heinz Eichinger, Amy 9×19 und Reini Rossmann luden im August ins schöne Pielachtal zur Survival Rally 2024. Mittendrin statt nur dabei war auch das Team vom Ranger Magazin und Militär Aktuell. In Teil 1 berichteten wir vom Basislager und unserer Ausrüstung, in Teil 2 von der Station „Jagd”, gefolgt von Teil 3 und der Wahrnehmungsübung. Teil 4 beschrieb den Hindernisparcours und Teil 5 einen Verwundetentransport. In Station 6 lockte endlich das kühlende Nass.

Ab durchs Gemüse und hinein in die Pielach

Wie von den Kollegen bei der vorigen Station angekündigt, mussten wir, um zur nächsten Aufgabe zu gelangen, einen steilen Hang hinter uns bringen. Was wir beim Abmarsch von der vorigen Station noch nicht wussten, war, dass der abgesteckte Weg durch den Regen des Vortages zusätzlich sehr rutschig wurde. Auch Alternativrouten, die manche unserer Vorläufer suchten, waren kaum sicherer. Nachdem wir also wussten, dass es für uns bergab das allergrößte Verletzungsrisiko gab, zogen wir innerlich an der Bremse – auch wenn unter uns die Pielach und dadurch endlich Abkühlung – zum Greifen nah war. Erstmalig trafen wir bei der nächsten Station nicht mehr im vorgegebenen Zeitrahmen ein, dafür aber heil und in ganzen Stücken.

Jeder gesammelte Tropfen zählte bei der Station „Wasser“. ©Eichenwerk
Jeder gesammelte Tropfen zählte bei der Station „Wasser“.

Unten, am in der Sonne geradezu glühenden Forstweg angekommen, sahen wir noch zwei vorangehende Teams bei der Absolvierung der Aufgabe zu. Wieder sollte gelaufen werden, nun mit zwei mit Wasser gefüllten Kondomen. Schnell war die Entscheidung zur Aufteilung der Teammitglieder gefunden und von Anfang an war klar: Diese Station müssen wir einfach nur überleben, Spitzenwerte sind nicht zu erwarten.

Für den einen hieß es vier Minuten in der Hitze hin- und herzulaufen, während sich der andere abmühen musste, irgendeinen Weg zu finden, das Kondom effizient zu füllen. Auch hier Gratulation an das Team, das mehr als unglaubliche neun Liter in der kurzen Zeit transportieren konnte.

Spatenstich für neuen Taucherstützpunkt

Wir lagen weit darunter – und haben dennoch viel mitgenommen, vor allem aus der Erklärung der Stationsleitung. Das stumpfe Hin- und Herlaufen, das Trotzen der Hitze und das demotivierende Hineinschaufeln von Wasser in ein Kondom – einem ja nicht unbeliebtem Gegenstand im Survival-Kit – machten nach seiner Erklärung plötzlich Sinn: Eine Notfallsituation kann es mit sich bringen, dass Wasser mit einfachsten Mitteln transportiert werden muss – und sogar das will geübt sein!

©Militär Aktuell

Ranger-Tipp: Die Gegenstände im Survival-Kit sind nur so gut, wie der Anwender, der weiß, wie er das Beste damit rausholt. Ständiges Prüfen und Üben mit dem Material bringen Handlungssicherheit und entschlackt früher oder später die vollgestopften Pouches. Ein Kondom ist in unserem Überlebenspaket ab jetzt aber immer mit dabei.

Im finalen Teil des Erfahrungsberichts zur Survival Rally ging es mit der Station „Feuer” und dem Zieleinlauf noch einmal heiß zu.

Hier geht es zu den weiteren Teilen der Reihe.

Quelle©Eichenwerk