Fast 40 österreichische Unternehmen präsentierten auf der Enforce Tac 2025 ihre Produktnovitäten und Services. Militär Aktuell war dabei und berichtet von einigen Highlights von der Fachmesse.
Die Enforce Tac 2025 brach alle Rekorde, wie die Messeleitung kurz nach Veranstaltungsende verkündete. Fast 1.000 Aussteller – etwa 40 davon aus Österreich – und rund 19.000 Fachbesucher kamen nach Nürnberg, um sich über Produktneuheiten zu informieren, zu netzwerken und Vorführungen im Enforce Tac Village zu bestaunen. Militär Aktuell war bei der Fachmesse Medienpartner und Aussteller im Austrian Pavillon.
Mit Filmteam (-> Hier geht es zum YouTube-Kanal von Militär Aktuell), Podcast (-> Der Podcast zur Enforce Tac 2025) und Redaktion ging es durch die sehr gut besuchten Hallen im Messezentrum Nürnberg. Zur Nachlese haben wir die Produkthighlights einiger österreichischer Unternehmen zusammengetragen.

Gutes für den Kopf von ArmyBug
Im ganz neuen Austrian Pavillon in Halle 10 fanden neben dem Blickfang am Stand von Militär Aktuell – einem Humvee – einige österreichische Unternehmen ihren Platz. Für ausgesprochen viel Betrieb sorgte der Stand von ArmyBug. Die Vorarlberger stellten dort ihr gesamtes Sortiment der Hauben, Stirnbänder und Kappen vor. Natürlich mit dabei: Kopfbedeckung in den beliebten Mustern Ostarrichi und Commando.
ArmyBug stellen außerdem Sonderanfertigungen für Unternehmen her. Mehr zu ArmyBug verraten das Gründerpaar, Angi und Stephan Moser, im Interview.

Deeskalierend und schützend: Quickshield
ArmyBugs Standnachbarn Quickshield stellten einen innovativen Selbstschutz vor: Ein robustes und gleichzeitig sehr leichtes Schild für unterwegs. Angelehnt ist das Konzept an historische Schutzschilde, angesichts der vielen Gefahren im Nahbereich, denen sich Angehörige der Polizei und der Sicherheitsdienste, zunehmend auch der Rettung, Feuerwehr und des öffentlichen Verkehrs ausgesetzt sehen, aber ist ein Nahdistanzschutz so relevant, wie schon lange nicht mehr.
Deeskalierend und gleichzeitig schützend kann das Schild vor den eigenen Körper gebracht werden, spitze Gegenstände werden im Angriffsfall effizient abgewehrt, wie mittlerweile schon Reallife-Berichte, beispielsweise aus dem Rettungsdienst, bezeugen.
Das Quickshield kann in der unauffälligen „Casual”-Variante wie eine Seitentasche getragen werden, das „Tactical-Set” kommt mit einem Quick-Release-Holster. Die Anwendung erfolgt intuitiv, wird vom Quickshield-Team aber auch professionell für die pro-aktive Anwendung geschult.
Gloryfy: Immer den richtigen Durchblick
Ebenfalls Teil des Austrian Pavillons waren die Tiroler Gloryfy. Die unzerbrechlichen Einsatzbrillen punkten mit geringem Gewicht, hohem Tragekomfort und einem innovativen Materialmix. Bei der Enforce Tac wurden besonders die neuen Sonnenbrillen der Guardian-Serie vorgestellt, die sogar die strenge NATO-Standardrichtlinie STANAG 2920 für ballistische Widerstandsfähigkeit übertreffen. Die Brillen kommen mit selbsttönenden Gläsern mit Kontrastverstärkung und UVA-/UVB-Schutz.

Kynotec: Effiziente Ausbildung für den Einsatzhund
In Halle 9 stellten Florian Schneider und Christoph Wishofer, Gründergeschäftsführer von Kynotec (-> Hier im Interview), zusammen mit Kynoscience und Getxent ihre Dienstleistungen und Produkte für die Ausbildung von Einsatzhunden vor. Kynotec bieten Online-Lehrgänge, Präsenzmodule und abgestimmte Fortbildungen für engagierte Hundetrainer und spezialisierte Kräfte an.
Eska: Robuste Einsatzhandschuhe
Auch in Halle 7 wurde „Made in Austria” groß geschrieben. Eska stellten dort ihre Handschuhe für den Einsatz und harten Alltagsgebrauch vor. Auf der Enforce Tac 2025 lag der Fokus auf Sonderanfertigungen für europäische Einheiten, nicht selten für Spezialeinsatzkräfte.
Wir selbst haben die Handschuhe der Reihen Spartacus und Vader im Langzeittest. Für den Herbst 2025 sind Handschuhe in der Farbe Steingrau Oliv angekündigt.
Carinthia: Sonderlösungen für Behörden
Einige ebenfalls speziell auf den Behördenmarkt ausgerichtete Produkte stellte auch Carinthia bei der Enforce Tac 2025 vor. Es handelte sich dabei um Sonderlösungen, die auf besonderen Wunsch bei dem Kärntner Unternehmen in Auftrag gegeben wurden. Unter den exklusiven und nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Produkten durften wir aber das neue Carinthia Winter Combat Shirt und die Alpine Trousers etwas detaillierter vorstellen.
FR Innovations: Neues Waffenlicht und Dokumentationstool
Zusammen am Stand mit Fact Systems stellten die Geschäftsführer von FR Innovations, Gerald Reichl und Mario Fuchs (-> Hier im Interview), ihre neueste Entwicklung vor: Das DCL Medusa ist eine Aufsetzkamera für taktische Einsatzzwecke, die aus einer Kombination aus Kamera, Licht und optionalem Laser besteht. Es handelt sich also um ein kleines, softwareunterstütztes Dokumentations-Tool, das live Bild und Ton überträgt und daher großen taktischen Nutzen mit sich bringt. Militär Aktuell wird laufend über Neuheiten zu dem innovativen Produkt informieren.
Last Man Standing Gear: Jeans und Chinos
In Halle 7 teilte sich das österreichisch-schweizerische Unternehmen Last Man Standing Gear (LMS Gear) einen sehr belebten Stand mit Deftex. LMS Gear konzentrieren sich ganz auf die Schaffung von Hosen „Made in Europe” für den taktischen Alltag. Das bedeutet: Viele Taschen für Magazine, Messer und Werkzeuge bei gleichzeitig möglichst dezentem Auftritt. Die Multi Utility Denim MUD ist in der neuen Version 3.0 trotzdem ein Blickfang: Alles passt rein und sitzt sicher. Wir haben die Hose derzeit im Test und werden uns mit einem Langzeitbericht dazu melden.
Ab etwa März/April ist mit dem nächsten Wurf zu rechnen: Einer Chino-Hose, die bewährte Features der MUD aufweist, nun aber im schicken Chino-Look daherkommt.
Drone Passion: Jammer im Rucksack
Drone Passion vertreibt und entwickelt hochwertige Drohnen- und Drohnenabwehrsysteme (-> Zum Militär Aktuell Drohnen-Themenschwerpunkt). In Nürnberg stellte das Unternehmen unter anderem einen leistungsstarken Backpack-Jammer vor, der unerwünschte Drohnenaktivitäten einschränken soll.
Funk Fuchs: Drahtlose Kommunikation
Das oberösterreichische Unternehmen Funk Fuchs bietet Lösungen für die Sicherstellung von sicheren und stabilen Funkübertragungen in den Bereichen Sprechfunk, Funksteuerungen und Datenfunk. In Nürnberg stand die neueste Generation von Headsets für den Polizei- und Militäreinsatz im Fokus, die im 3M Peltor ComTac VIII eine optimierte Systemintegration verspricht.
Outer-Limits: Profis im und unter Wasser
Ebenfalls bei der Enforce Tac vertreten waren Outer-Limits, die Lösungen für tauchende Spezialeinsatzkräfte entwickeln und vertreiben. In Nürnberg wurden unter anderem die aktuellste Trockenanzug-Serie, betauchbare Rucksäcke und Waffentaschen, sehr leichtgewichtige taktische Rettungswesten und eine Rettungsweste mit stichfester Innenblase vorgestellt.
Strasser: Neues Behördengewehr für große Distanzen
Die Geradezurepetiergewehre von Strasser sind besonders im Sport und in der Jagd bekannt. In Nürnberg stellte Strasser das Behördengewehr Strasser Ex 17 vor. Ebenfalls mit einem Geradezug-System ausgestattet, kann beim Ex 17 rasch zwischen den Kalibern .308 Win. und .338 Lapua Magnum gewechselt werden. Drei Schrauben sind beim Laufwechsel zu lösen, ein Runterfallen derselbigen ist aufgrund kluger Detaillösungen ausgeschlossen. Die Abzugseinheit ist entnehmbar, der Schlagbolzen hat eine eigene Sicherung. Das Scharfschützengewehr ist rein für behördliche Kunden vorgesehen. Wir werden es noch in einem Detailbericht vorstellen.
AustriAlpin: Schnallen für den harten Einsatz
Bei der Enforce Tac 2025 präsentierten auch AustriAlpin Neuheiten. Die erst im letzten Jahr eingeführten Cobra NG-Kunststoffschnallen gibt es nun in neuen Farbvarianten. Weiters gibt es nun die Snakebite-Sicherheitsschnalle ab sofort nicht mehr nur für 25 Millimeter Gurte, sondern auch für weitere Gurtbreiten.
Austrialpin Geschäftsführerin Katrin Mark-Winkler im Interview
Achleitner: Sonderschutzfahrzeuge und Türöffner
Das Tiroler Familienunternehmen Franz Achleitner Fahrzeugbau stellte auf der Enforce Tac seine Lösungen für geschützte und gepanzerte Fahrzeuge vor. Ebenfalls vorgestellt wurde das im vergangenen Jahr präsentierte passive Türöffnungssystem Insight. Das gemeinsam mit einer polizeilichen Sondereinheit entwickelte System soll Spezialeinsatzkräften bei Zugriffen unterstützen und im Einsatz das Gefahrenpotenzial reduzieren.
Ulbrichts: Echter Kopfschutz
In Halle 7A stellten Ulbrichts ihre ballistischen Helme für polizeiliche und militärische Einheiten vor. Charakteristisch sind ihre hohen Schutzklassen und wenig Eigengewicht. Auf der Enforce Tac wurden die Helme Optio, Optio+ und Zenturio (-> Ulbrichts stellt neuen VPAM vor) sowie der Schutzschild Fortis vorgestellt. Fortis ist mit allen Generationen der Ulbrichts-Helme kompatibel und wertet den Schutz vor Langwaffenkalibern auf.
Corvus Defensio: Neuer Abzug für das Steyr AUG
Bei der Enforce Tac präsentierte Corvus Defensio die gesamte Steyr AUG-Zubehör-Produktpalette, darunter Handschutz und Rails. Außerdem wurden die neuen Holster für alle Varianten der Sig Sauer P365 vorgestellt.
Geradezu eine Sensation ist der neue Abzug für das Steyr AUG, an dem Corvus Defensio schon viele Jahre arbeitet. Von Grund auf neu gestaltet, besteht er nur aus Metallteilen. So fühlt sich der Abzug im trockenen Betrieb an: Er hat einen klar definierten Vorweg von etwa fünf Millimetern und einen ebenso klaren Druckpunkt. Beim Abzug kratzt nichts, der Reset ist ebenfalls kurz und sauber.
Noch befindet sich der Abzug in der Testphase, aber die bisherigen Fall- und Schusstests verliefen sehr vielversprechend, verriet uns das Team von Corvus Defensio. Wir werden von weiteren Entwicklungen von dem spannenden Projekt berichten.
Zero Compromise Optics: Eine Optik für das taktische DMR
Gleich gegenüber wurden die Zielfernrohre von Zero Compromise Optics vorgestellt. In der Entwicklung und in Tests greift das Unternehmen weltweit auch auf das Wissen von militärischen Einheiten zurück. Mit der Präsentation bei der Enforce Tac 2024 und der im darauffolgenden Herbst begonnen Serienfertigung, hat das ZC 210 einiges Interesse auf behördlicher und sportlicher Seite erweckt.
Das ZC 210 ist ein Zielfernrohr mit einem stark-militärischen Charakter, wie wir bei der Enforce Tac 2025 im Gespräch mit ZCO erfahren. Der Grundgedanke im Konzept dieser Optik ist, limitierende Faktoren von Sturmgewehren aufzuheben und mit der Vergrößerung von 2–10x eine vollwertige Optik zu liefern, die die Einsatzschussweite von Sturmgewehren auf etwa 500 Meter erhöht. Das alles bei hoher Qualität auch im Heavy-Duty-Einsatz.
Steyr Arms: Neues rund um das Steyr AUG
In unmittelbarer Nähe zu den genannten Ausstellern zeigten Steyr Arms neben bereits bekannten Waffen für den zivilen und behördlichen Anwender, beispielsweise dem Granatwerfer für die Bundeswehr, auch ein AUG im Kaliber 7,62×39. Mit Blick auf den osteuropäischen Behörden-Markt ist das neue Modell ab sofort erhältlich, es ist aber auch eine Zivilversion vorgesehen.
Ebenfalls neu ist der AUG-Pistolenmagazin-Adapter. Er rastet mit einem Klick am AUG im Kaliber 9×19 ein, die Magazine werden mit einem seitlichen Druckknopf gelöst. Damit können auch lange Stangenmagazine für das behördliche Training an das AUG angesteckt werden.
Clawgear: Zahlreiche Neuigkeiten
Ebenfalls ganz in der Nähe hatten Clawgear ihren stark besuchten Stand. Clawgear verrieten uns schon im Vorfeld der Enforce Tac 2025, dass bei der Fachmesse einige neue Produkte vorgestellt werden würden. Die Neuheiten sind eine Female Fit BDU, die besonders militärische Anwenderinnen freuen wird.
Eine weitere Besonderheit sind die modularen Plattenträger von Clawgear, die es schon bald nach der Messe in drei Varianten geben wird: In der Operator-Version mit Lasercut-PALS-Schlitzen und Tegris-Verstärkung am Cummerbund, als Raider-Plattenträger mit klassischen PALS-Schlaufen und die Protector-Modelle sind minimalistisch ausgelegt.
Die dritte Frühjahres-Neuheit von Clawgear befindet sich gerade in der Erprobung. Es handelt sich um den Vollautomaten CG4 im Kaliber 5,56×45. Die Entwicklung des Gewehrs war eine logische Konsequenz bei der Entstehung des Halbautomaten CG15, wie wir im Gespräch erfuhren.
Glock: Viele Neuheiten im Frühjahr 2025
Unweit der zuvor genannten Stände stellte Glock gleich drei Neuheiten vor, die das Team von Militär Aktuell bereits im Vorfeld beim Werksbesuch im scharfen Schuss kennenlernen durfte: Die neue Kombination von Aimpoint COA-Reddots und Glock Pistolen, das neue Waffenlicht GTL II, sowie die limitierte Modellreihe der Hunter Edition. Wie zu erwarten, war der der Zulauf am Glock Stand auf der Enforce Tac sowie auf der IWA 2025 sehr groß.
Black Trident: Neue Metallprodukte
Gleich daneben war der durchgängig mit viel internationalem Publikum gefüllte Stand von Black Trident. Wie uns CEO Wolfgang Rohrbacher schon im Vorhinein im Interview verriet, ergänzt Black Trident 2025 die Produkte aus dem Kydex- und Nylonsortiment mit einer neuen Linie: Mit „Metallworks“ startet das österreichische Unternehmen mit der Produktion von Ausrüstungsgegenständen und Accessoires aus Metall. Der erste Wurf werden Böden und Erweiterungen für Magazine von Glock und Carl Walther (PDP) sein.
Auch neu sind Fanny Packs, die es in zwei Größen gibt. Geeignet für Einsatz oder den privaten Gebrauch, liefern sie so einigen klug genutzten Stauraum. Auch als Erste-Hilfe-Tasche lassen sie sich zweckmäßig bestücken.
Die dritte Neuigkeit von Black Trident: Sie übernehmen nun die Europa-Distribution der amerikanischen AR-Hersteller Noveske. Die Gewehre sind für ihre geringen Fertigungstoleranzen und eine breite Kaliber-Palette bekannt.
Kahles: Das neue K540i
Ebenfalls in der Nähe fand man, montiert auf einer Voere Alpha 3, das neue Zielfernrohr von Kahles für lange Distanzen: Das K540i hat einen Vergrößerungsbereich von 5–40x bei einem Objektivdurchmesser von 56 Millimeter. Das Leuchtabsehen befindet sich auf der ersten Bildebene. Alle K-Modelle für das Schießen auf lange Distanzen haben außerdem eine im Höhenturm integrierte Parallaxenverstellung.
Hier geht es zu weiteren Made In Austria Berichten.