Das Schweizer Bundesamt für Rüstung, armasuisse, hat vor wenigen Tagen eine Offertanfrage an die drei Rüstungskonzerne Diehl Defence, Kongsberg und MBDA übergeben. Es geht dabei um die Beschaffung neuer Systeme für die bodengestützte Luftverteidigung mittlerer Reichweite (Bodluv MR). Bis Mitte Juli erwartet armasuisse die Offerten der Hersteller.
Die möglichen Systeme müssen sich bereits im Einsatz befinden und die weiteren Ausschreibungsanforderungen erfüllen.
Beim Projekt „Bodluv MR” handelt es sich um ein Beschaffungsprojekt zur Erneuerung wichtiger Fliegerabwehr-Systeme der Schweizer Armee. Die Erneuerung soll eine bestehende Sicherheits- und Fähigkeitslücke schließen, denn aktuell im Einsatz stehende Systeme erreichen bald ihr Nutzungsende. Zudem haben die bestehenden Systeme des Typs Stinger und Mittlere Fliegerabwehr (M Flab) nur sehr kurze Reichweiten und können damit modernen Kampfflugzeugen, die ihre Waffen aus größeren Höhen und Distanzen einsetzen, nicht mehr gefährlich werden.
Die Offerten der drei Unternehmen sollen Angaben zur Lieferung von Systemen der bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite inklusive definierter Logistik und Bewaffnung, angestrebte und bereits angebahnte Offset-Projekte und Preisangaben als verbindlicher Ausgangspunkt für die Detailverhandlungen im Hinblick auf die Beschaffung sowie Informationen für die Ermittlung der Lebenswegkosten beinhalten. Einen endgültigen Typenentscheid will armasuisse dann im dritten Quartal dieses Jahres treffen.
Schon im nächsten Jahr soll die Beschaffung starten, um das Projekt möglichst rasch abzuwickeln. Neben den militärischen und technischen Anforderungen, die das zukünftige System erfüllen muss, wird auch das Potenzial für die internationale Kooperation berücksichtigt werden, da die Schweiz erst kürzlich der European Sky Shield Initiative (ESSI) beigetreten ist. Als Mitglied dieser Initiative kann die Schweiz trotzdem frei entscheiden, welche Systeme sie beschafft.
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