Die Slowakei ist eigentlich Teil der European Sky Shield Initiative, an der auch Österreich beabsichtigt teilzunehmen, plant nun aber die Beschaffung des polnischen Kurzstrecken-Flugabwehrraketensystems Piorun von Hersteller Mesko und israelischer Flugabwehrraketen Barak (Bild) von Israel Aerospace Industries (IAI).
Wie die Regierung in einer aktuellen Aussendung bekanntgab, erlaubte sie dem slowakischen Verteidigungsministerium die Aufnahme von Verhandlungen zur Beschaffung der beiden für kurze und mittlere Reichweiten (VSHORAD und MRAD) geeigneten Luftabwehrsysteme. Bratislava beabsicht in Form zweier Government-to-Government-Geschäfte (G2G) den Ankauf von insgesamt 36 Piorun-MANPAD-Sets und eines mobilen Boden-Luft-Raketensystems Barak MX mittlerer Reichweite (MRSAM-M).
In einer Erklärung sagte Verteidigungsminister Martin Sklenár: „Ich möchte dem Kabinett für die Entscheidung danken. Damit können wir die slowakischen Luftverteidigungsfähigkeiten langfristig sicherstellen. Wir streben die vorteilhafteste Lösung zum Schutz unserer Heimat vor Bedrohungen aus der Luft an.”
Die nun getroffene Typenentscheidung basiert auf der Bewertung eines Expertenteams, das in seine Überlegungen alle relevanten Kriterien wie technische Fähigkeiten, den Gesamtbeschaffungspreis, logistische Unterstützungsdienste, Lebenszykluskosten sowie den Zeitplan für die Lieferung und Ausbildung des benötigten Personals berücksichtigt hat. Sollten die Gespräche mit den ausgewählten Staaten erfolglos bleiben, so soll das Verteidigungsministerium auf die nächstbesten Systeme fokussieren, wie es in der aktuellen Aussendung heißt, „und Verhandlungen mit den entsprechenden Herstellerländern aufnehmen.”
Die Gesamtbeschaffungskosten für die beiden Systeme dürften sich auf knapp 200 Millionen Euro belaufen. Die Systeme sollen zwischen 2024 und 2027 zulaufen.