In einer aktuellen Aussendung blickt das Bundesheer auf das vergangenen Jahr zurück: Demnach leisteten die rot-weiß-roten Streitkräfte 2023 im Rahmen von Inlandseinsätzen alleine bei der Bewachung kritischer Infrastruktur und beim sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz 336.700 Personentage, die Luftstreitkräfte absolvierten mehr als 14.000 Flugstunden und infrastrukturell konnten wichtige Weichenstellungen vorgenommen werden.

„Das Landesverteidigungsfinanzierungsgesetz bietet, zeitlich über den Bundesfinanzrahmen hinausgehend, die Grundlage für eine längerfristige Finanzierungsperspektive des Bundesheeres. Damit war es uns im vergangenen Jahr in vielen militärischen Aufgabenbereichen möglich, wesentliche Fortschritte in der Umsetzung und der Einleitung von notwendigen Maßnahmen im ‚Aufbauplan Österreichisches Bundesheer 2032+’ zu erzielen”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Inlandseinsätze
Im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Einsatzes „Migration” und der Bewachung kritischer Infrastruktur in Wien leistete das Bundesheer 336.700 (2022: 370.640) Personentage, griff etwa 22.350 (60.000) hilfesuchende Fremde und an die 70 Schlepper (100) auf. Hervorzuheben ist die Verlängerung der Bewachung kritischer Infrastruktur in Wien, mit aktuell etwa 150 Personen, bis vorerst Ende Februar.

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Auslandseinsätze
Aktuell befinden sich knapp 900 Soldaten und Soldatinnen in 15 Missionen im Auslandseinsatz; davon 31 Frauen. Die stärksten Kontingente befinden sich im Kosovo (KFOR 304), in Bosnien und Herzegowina (EUFOR 301) sowie im Libanon (UNIFIL 226). Eine Besonderheit war die Entsendung von Krisenunterstützungsteams in den Nahen Osten, vorwiegend von Angehörigen des Jagdkommandos, zur Unterstützung der Evakuierungsoperation von österreichischen Staatsbürgern.

Luftstreitkräfte
Mehr als 14.000 Flugstunden wurden durch die Luftstreitkräfte geflogen. Zwei Luftraumsicherungsoperationen (Weltwirtschaftsforum in Davos und Besuch des israelischen Staatspräsidenten) waren die Höhepunkte der fliegerischen Einsätze. Im Auslandseinsatz (EUFOR/ALTHEA) befinden sich ein Hubschrauberelement mit S-70 Black- Hawk und AB 212 sowie eine Pilatus Porter PC-6. Im Rahmen der Modernisierung der Hubschrauberflotte, ist zwischenzeitlich der fünfte (von 36) AW169 Lion in Österreich gelandet.

Infrastruktur
Im Zuge der Raumordnung Villach wurde die Entscheidung zur Zusammenlegung der in Villach stationierten Truppen, des Pionierbataillons 1 aus der Rohr- und Hensel-Kaserne sowie des Führungsunterstützungsbataillons 1 aus der Lutschounig-Kaserne in eine neue Großkaserne, getroffen. Rund 370 Millionen Euro werden in die Neuerrichtung der modernsten Kaserne Österreichs investiert. Neben diesem Großprojekt wurden eine große Anzahl weiterer Baumaßnahmen umgesetzt oder eingeleitet. Das reicht von der Fassadenbegrünung der Wiener Stift-Kaserne über den Ausbau des Campus an der Theresianischen Militärakademie, des Neubaus der Kaserne in Mistelbach, bis zum Neubau des Stellungshauses in der Van-Swieten-Kaserne. Zudem konnte die Durchhaltefähigkeit von 100 Liegenschaften („Black-Out-Vorsorge”) weiter vorangetrieben werden. Geplante Fertigstellung mit Ende 2025.

Entminungsdienst
Bei 1.042 Einsätzen barg und entschärfte der Entminungsdienst im vergangenen Jahr insgesamt 50.858 Kilogramm Kriegsmaterial. Davon etwa 100 Kilogramm im Rahmen von drei Taucheinsätzen aus Österreichs Seen. Allein bei einer Baustelle bei Enzersdorf-Fischa wurden im September 16 UdSSR-Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg geboren und entsorgt.

„Dann sind wir in Europa ganz vorne dabei“

Cyber Defence
Aufgrund der aktuellen politischen Spannungen in und um Europa ist eine erhöhte Gefährdungslage, auch im Cyberraum, gegeben. Im Sekundentakt werden mehrere sicherheitsrelevante Ereignisse erkannt und größtenteils automatisiert abgewehrt. Weiters wurden etwa 30.000 neue Schwachstellen entdeckt. Das Gebot der Stunde war und ist daher, den Experten des Bundesheeres modernste Technologie zur Verfügung zu stellen, um den Bedrohungen im Cyberraum wirksam entgegentreten zu können.

Personal
Die Beschaffung hochmoderner neuer Waffensysteme, Stichwort „Sky Shield” oder Hubschrauber sowie eine leistungsgerechte Bezahlung, verbunden mit dem Stand des 21. Jahrhunderts angepassten Sozialleistungen, sollen für junge Menschen Anreiz sein, den Soldatenberuf zu wählen. Mit der „Mission Vorwärts” wurde im vergangenen Jahr mit einer intensiven Personalwerbung begonnen.

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Quelle@Bundesheer/Mamsaleh